Vorstoß von WK OÖ

Internationale Lehrlinge könnten Mangel lindern

Bei der Jugend&Beruf-Messe in Wels können Jugendliche viele Jobs hautnah erleben.

(Bild: Markus Wenzel)

22.743 Lehrlinge gibt es aktuell in Oberösterreich. Trotzdem suchen die Betriebe händeringend nach Jugendlichen, die eine Berufausbildung machen wollen. Die Wirtschaftskammer Oberösterreicht wagt nun einen Vorstoß: Sie will nach dem Vorbild internationaler Studenten Lehrlinge ins Land holen.

Ein Bewerber hat die Wahl aus vier offenen Lehrstellen - an dieser Situation, die bei kleineren Betrieben immer wieder schon dazu führt, Ausbildungsplätze nicht mehr besetzen zu können, hat sich in Oberösterreich auch im Vorjahr nichts geändert. „Die Lücke wird auch bleiben - das ist einfach der Demografie geschuldet. Es entscheidet sich ja schon jeder zweite Jugendliche für eine Lehre“, sagt Doris Hummer.

22.743 Lehrlinge hat Oberösterreich aktuell. Im Vorjahr bestanden 7950 erfolgreich ihre Prüfung.

(Bild: stock.adobe.com, Krone KREATIV)

Die Präsidentin der Wirtschaftskammer Oberösterreich will sich aber als Stimme der Unternehmen trotzdem nicht so einfach geschlagen geben: Neben der von ihr initiierten Dualen Akademie, mit der Studienabbrecher und Maturanten zum Erlernen eines Berufs motiviert werden, nimmt sie nun die Rot-Weiß-Rot-Karte ins Visier. Diese können aktuell qualifizierte Arbeitskräfte aus Drittstaaten (außerhalb der EU) beantragen, um sich länger als sechs Monate in Österreich arbeiten zu wollen.

454 Lehrlinge mehr als im Jahr 2021
„Warum kann man unsere weltweit beachtete Lehr-Ausbildung nicht auch Menschen aus dem Ausland, die älter als 18 Jahre sind, zur Verfügung stellen und so Lehrlinge finden? Aus der ganzen Welt darf man nach Österreich studieren kommen, ohne Garantie, dass die Studenten danach bleiben“, prescht Hummer vor. Aktuell gibt’s in Oberösterreich 22.743 Lehrlinge, das ist ein Plus von 454 zum Vorjahr.