Nach 40 Jahre verabschiedet sich „Herr Ernst“ vom Landhauskeller. Das Lokal hat die Gastro-Legende stets mit Charme geprägt.
Unglaubliche 40 Jahre im selben Betrieb sind heute eher Ausnahme als Regel. Wenn das Umfeld passt, kann das aber vorkommen, wie der Berufsweg des „Herrn Ernst“ beweist. Seit 1982 hat er unzählige Steirer zu ihrem Tisch im Landhauskeller begleitet.
„Einmal muss Schluss sein“
Begonnen hat seine Karriere bei Familie Pierer auf der Teichalm, wo Ernst Gschweitl die Lehre absolviert hat. Schnell habe er die Liebe zur Branche entdeckt und sei bis heute dem Landhauskeller in der Grazer Schmiedgasse treu geblieben. „Der Landhauskeller war meine Seele“, schmunzelt der 62-Jährige, der aber auch weiß: „Einmal muss Schluss sein.“
Dramen, Feiern und Prominenz
Deshalb geht die Gastro-Legende mit Ende des Jahres in Pension. Leicht fällt ihm das nicht, denn in „seinem“ Lokal ist er aufgeblüht und hat sich auch nach der Übernahme von Familie Schwarz wohl gefühlt, „weil das Verhältnis zu Vorgesetzten und Kollegen gut war“. Dieses positive Gefühl sei in all den Jahren gleichgeblieben. „Die Einstellung muss stimmen, denn es ist oft ein stressiger Job, für den man starke Nerven braucht.“ Auch ein Menschenfreund sollte man sein. Viele tröstende Worte hat er ausgesprochen, wenn Gäste einmal betrübt waren. Von kleinen und großen Dramen, aber auch von unvergesslichen Feiern wüsste Gschweitl zu berichten, schweigt aber wie ein Gentleman. „Mit Ralf Moeller und Arnold Schwarzenegger gab es eine wilde Gaude“, gibt „Herr Ernst“ keine Details preis. So viel verrät er: „Ich habe Arnie des Öfteren Kaiserschmarrn serviert.“ Mit der steirischen Eiche verbindet ihn eine gute Bekanntschaft. Auch andere Stammgäste haben den beliebten Kellner regelmäßig im Grazer Lokal besucht.
Mit einem weinenden und einem lachenden Auge verlässt er nun die Gastrobühne. „Lachend deshalb, weil ich jetzt mehr Zeit mit meinen Enkeln verbringen kann.“ Am 23. Dezember ist sein letzter Arbeitstag, da gibt es ein Fest, wenn sich „Herr Ernst“ noch einmal in Schale wirft, bevor der Vorhang fällt.
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