18-Millionen-Projekt

Einzigartige Idee verhindert Brücken-Katastrophe

Die bereits eingeschobenen Stahlträger (links) mussten zunächst mit Kränen über den Rand der Brücke gehoben werden.

(Bild: Asfinag, Christof Birbaumer)

Das 1,8 Kilometer lange Bauwerk der A13 steht vor dem Neubau. Um eine Katastrophe auszuschließen, erhält die alte Luegbrücke kurz vor dem Abriss ein 18 Millionen Euro teures Sicherheitstragwerk. Es ist eine Millimeterarbeit, großteils bei Nacht.

Temperaturen unter null, stockdunkle Nacht – und dennoch soll der Einbau des Sicherheitstragwerkes unterhalb der 55 Jahre alten Luegbrücke der Brennerautobahn bis Jahresende abgeschlossen sein.

Eine Brücke unter der Brücke
Konkret werden an vier neuralgischen Stellen zwölf Stahlträger mit einem Gewicht von jeweils 35 Tonnen eingebaut. Damit entsteht – vereinfacht gesagt – eine Brücke unter der Brücke. Ein völliger Zusammenbruch und damit eine Katastrophe wie in Genua im Jahr 2018 (43 Todesopfer) soll ausgeschlossen sein. „Die Brücke würde ein paar Zentimeter absacken, dann aber durch die Sicherheitsträger aufgefangen werden. Ein Ereignis, das hoffentlich niemals eintreten wird“, betont Asfinag-Projektleiter Martin Kirchmair.

Große und kleinere Kräne sind am Werk

(Bild: Asfinag)

Was wir hier machen, ist weder alltäglich noch einfach. Dafür gab es zumindest in Österreich bisher kein Vorbild zur Orientierung.

Martin Kirchmair, Asfing-Projektleiter

35-Tonnen-Träger werden seitlich herabgelassen
Die Baumaßnahmen sind herausfordernd und exakt „choreografiert“: Zwei riesige Kräne lassen die vorher auf einem Parkplatz zusammengebauten Stahlträger seitlich an der Brücke herab. „Das ist Millimeterarbeit und Herausforderung pur – bis alles sicher fixiert ist“, verdeutlicht der Experte.

(Bild: Asfinag)

18 Millionen Euro für ein Provisorium
Veranschlagt werden die Kosten mit 18 Millionen Euro - für ein Provisorium. Denn die Luegbrücke wird bekanntlich abgerissen. 2024 wird mit einer Parallelbrücke begonnen, nach rund drei Jahren wird der Verkehr von der alten auf diese neue Trasse verlegt. Dann wird die 55 Jahre alte Luegbrücke endgültig abgebaut und an dieser Stelle ein zweites neues Tragwerk errichtet.

Der Knackpunkt sind die bereits heftig diskutierten Verkehrsbehinderungen: Die alte Brücke kann ab 2025 nur noch eine Fahrspur pro Richtung bewältigen. Derzeit wird fieberhaft nach Lösungen gesucht, um befürchtete Mega-Staus zu verhindern.