Die Könige des nordischen Wintersports blicken einer unsicheren Zukunft entgegen. Trainerlegende Chromecek über die Probleme und Salzburgs Hoffnungsträger.
Die Olympia-Aufnahme der Damen für 2026 scheiterte. Die Herren-Quote für die Winterspiele in Mailand und Cortina wurde drastisch reduziert. Und der Verbleib im Programm für die Spiele 2030 ist längst nicht gesichert, wie Kit McConnell, Sportboss im Internationalen Olympischen Komitee (IOC), unlängst anmerkte. Wodurch die Nordische Kombination einer äußerst unsicheren Zukunft entgegenblickt.
Man ist mit Herzblut dabei und sieht, wie es langsam den Bach runter geht. Unser alter Trainer hat aber schon immer gesagt: Der Fisch fängt am Kopf an zu stinken.
Salzburgs Trainerlegende Günther Chromecek
In wenigen Tagen startet in Ruka (Fin) der WM-Winter - und damit auch der Überlebenskampf für die Könige der nordischen Wintersportler? „Der Überlebenskampf ist längst im Gange“, stellt Günther Chromecek klar. Der 59-Jährige lebt seit Jahrzehnten für „seinen“ Sport und war maßgeblich an vielen Erfolgen, etwa von Felix Gottwald, beteiligt. „Man ist mit viel Herzblut dabei und sieht, wie es langsam den Bach runter geht“, malt er ein düsteres Bild.
Das IOC legt ganz offensichtlich wenig Wert auf die Kombination, der Internationale Skiverband (FIS) richtet seinen Fokus vor allem auf die Alpin- und Skisprung-Herren. „Davon lebt die FIS, da brauchen wir uns auch kein Blatt vor den Mund zu nehmen“, spricht Chromecek wie üblich Klartext.
Nicht nachvollziehbar
Die Nicht-Aufnahme der Damen ins Olympia-Programm kann er überhaupt nicht nachvollziehen. „Das sind politische Entscheidungen. Wenn die fehlende Dichte als Argument hergenommen wird, dann schau dir mal andere Sportarten an“, sieht er darin nicht das entscheidende Contra.
Die kommende Weltcupsaison (siehe Grafik) steht indes. Mit Mario Seidl, Thomas und Stefan Rettenegger sind drei Salzburger in Finnland mit von der Partie. Besonders von Letzterem erwartet sich Chromecek einiges. „Er ist ein Kombinierer, wie er im Buche steht, und wird uns noch viel Freude bereiten.“ Der Juniorenweltmeister will endgültig in die Weltspitze vordringen.
Der Fokus der FIS liegt auf den Alpinen, Springern und Langläufern. Da halten wir nicht mit. Schade, denn ich finde, dass die Kombi spannend und cool ist.
Amtierender Junioren-Weltmeister: Stefan Rettenegger
Doch wie sieht er die unklare Zukunft seines Sports? „Es schmerzt, was gerade passiert. Ich kann es nicht nachvollziehen, aber auch nicht beeinflussen. Daher versuche ich meinen Job bestmöglich zu erledigen.“
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