Bregenzer Festspiele

200 Sitze weniger auf Tribüne und Verdi im Haus

Vorarlberg
17.11.2022 18:32

Noch wird das Geschehen auf der Bregenzer Seetribüne von Baggern bestimmt, aber ab dem Sommer sollen dort wieder Opernklänge ertönen. Die Bregenzer Festspiele werden am 19. Juli mit der Hausoper „Ernani“ in die neue Saison starten. Tags darauf feiert die Reprise von „Madame Butterfly“ als Spiel auf dem See Premiere. Die Besucher werden dann bereits auf neuen Sitzen Platz nehmen. Das weitere Festivalprogramm - insgesamt 80 Veranstaltungen - wurde am Donnerstag präsentiert.

Mit der abgelaufenen Saison zeigten sich die Verantwortlichen einmal mehr rundum glücklich. „Es geht uns sehr, sehr gut“, so Festspielpräsident Hans-Peter Metzler. Nicht nur erhielten Mitwirkende Nominierungen beim renommierten „Opera Award“, auch finanziell war man zufrieden. „Butterfly hat auch wirtschaftlich geliefert“, so der kaufmännische Direktor Michael Diem. Die heuer vier Regenabsagen der Puccini-Oper am See bedeuteten einen Nachfrageüberhang von 20.000 Karten. Diese Besucher kämen hoffentlich 2023, zudem habe die Versicherung bereits bezahlt. Für 2023 sei bereits ein Drittel der 185.00 Karten der 26 geplanten Seeaufführungen gebucht, insgesamt habe man 215.000 Tickets aufgelegt. Die derzeit laufenden Sanierungen bedeuten 200 Plätze weniger („das tut ein bisschen weh“), bringe für die Besucher aber mehr Bein- und mehr Barrierefreiheit sowie mehr Sicherheit, so Diem. Ab 2023 wird die Seetribüne daher nur mehr 6.659 Plätze bieten.

Technische Investitionen
„Große Änderungen wird ‘s keine geben“, so Intendantin Elisabeth Sobotka über die viel gelobte Erfolgsproduktion am See in der Regie von Andreas Homoki, worauf der Regisseur auf der Pressekonferenz umgehend neue Ideen zum Licht anmeldete und sich eine „Regenvermeidungssoftware“ wünschte. Die Möglichkeit der direkten Empathie mit einer Figur sei auf die große Distanz der Seebühne schwer zu schaffen, das sei nur möglich gewesen dank der neuesten LED- und Laserbeamer-Technologie, lobte Homoki die Bereitschaft des Festivals zu technischen Investitionen. „Ohne das hätten wir nicht diesen Erfolg gehabt“, war er sicher.

Die Idee zur diesjährigen Hausoper „Ernani“ entstand aus der gemeinsamen Liebe von Intendantin Sobotka und Regisseurin Lotte de Beer zu dem Verdi-Stück. Die „hinreißende Oper“ voller belebter Musik, schöner Melodien und großer Chorszenen habe eine abstruse Handlung, in der sich die Figuren aus einem völlig verdrehten Ehrbegriff heraus selbst die Hölle auf Erden bereiteten. „Es ist eine Allegorie auf die Welt, die sich ihre Zwänge selbst schafft“, erklärte die Intendantin. Für die musikalische Leitung zeichnet Residenzdirigent Enrique Mazzola verantwortlich, es spielen die Wiener Symphoniker.

Kooproduktion mit Neuer Oper Wien
Auf der Werkstattbühne wird am 27. Juli die österreichische Erstaufführung von „The Faggots and Their Friends Between Revolutions“ des britisch-deutschen Komponisten Philip Venables gegeben. Das Stück rund um Diversität und sexuelle Vielfalt, das Ted Huffman librettierte und inszeniert, basiert auf dem gleichnamigen Buch von Larry Mitchell von 1977, laut Sobotka ein „so heutiges Stück“, mit dem man die Bewegung feiern wolle. Ebenfalls auf Literatur, nämlich Bertolt Brechts Schauspiel, basiert „Die Judith von Shimoda“ des argentinischen Komponisten Fabian Panisello, das am 17. August Premiere hat. Die Inszenierung der Koproduktion mit der Neuen Oper Wien übernimmt Philipp M. Krenn, die musikalische Leitung liegt bei Walter Kobera. Im Opernstudio erarbeiten junge Sänger und Sängerinnen 2023 Jules Massenets „Werther“, Premiere ist am 14. August.

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