Flaute nach Hochzeit

Knipser rettete mit gebrochenem Torfluch seine Ehe

Anfang September schwörten sich Johannes und Christina Schneider (vorne) die ewige Treue.

(Bild: Johannes Schneider)

Nach seiner Hochzeit hatte Mühlbach-Knipser Hannes Schneider lange mit Torfluch zu kämpfen. Jetzt atmet aber nicht nur die Mannschaft auf.

Pech im Spiel, Glück in der Liebe“ lautet ein über die Länder hinaus bekannter Spruch. Auf den Pinzgauer Johannes Schneider, der für Mühlbach in der 1. Landesliga kickt, schien diese Redensart ganz besonders zuzutreffen. Wobei sich das Pech im (Fußball-)Spiel erst nach dem großen Liebesglück einstellen sollte.

Eigentlich lief in den ersten Runden der neuen Saison alles am Schnürchen. Der 24-Jährige, aufgrund seiner größten Stärke, der Schnelligkeit, ein gefürchteter Gegenspieler auf der Außenbahn, hatte in fünf Partien viermal genetzt. Doch es sollte ein einschneidendes Erlebnis sein, das diese Serie enden ließ: die Hochzeit mit Freundin Christina in Bramberg. Sie kennt er, seitdem er 16 Jahre ist. Doch schon kurz nach der kirchlichen Trauung wurde dem Kicker wohl etwas unwohl.

Beim Hochzeits-Parkour konnte Christina ihren Mann übertrumpfen.

(Bild: Johannes Schneider)

Zur Scheidung geraten
Seine aktuellen und ehemaligen Teamkollegen – der Flügelflitzer hatte jahrelang bei Saalbach gespielt – errichteten einen Fußball-Parkour mit abschließendem Torschuss. Mit einem ernüchternden Ergebnis aus der Sicht des Ehemanns: „Christina hat besser abgeschnitten als ich.“ Doch das sollte nur der Anfang einer sportlichen Mega-Flaute werden.

Meine Teamkollegen haben mir schon geraten, mich scheiden zu lassen

Johannes Schneider

Denn nach der Hochzeit ging auf dem Feld überhaupt nichts mehr. In den folgenden sechs Meisterschaftsspielen gelang es dem Pinzgauer kein einziges Mal, den Ball erfolgreich im gegnerischen Kasten unterzubringen. Und die Ratschläge aus der Mannschaft waren auch nicht gerade hilfreich. „Meine Teamkollegen haben mir schon geraten, mich scheiden zu lassen“, grinst Schneider, den sie in Mühlbach nur „Hann“ nennen. Seine Ehefrau schien’s amüsant zu finden: „Die hat darüber nur lachen können.“

Spätestens seit dem vergangenen Spieltag kann aber auch Mühlbachs bester Torschütze wieder strahlen. Nach dem entscheidenden Treffer beim 3:2 gegen St. Michael traf er am Samstag beim 2:0 in Pfarrwerfen doppelt. Neben dem Glück in der Liebe scheint also auch das Glück im Spiel zurückgekehrt zu sein. Und das Paar kann aufatmen, denn die Ehe ist gerettet.