Nach seinen antisemitischen Schimpftiraden verlor Kanye West bereits Sponsorenverträge und Partner. Nun könnten ihm auch seine Äußerungen über den in Polizeigewalt ermordeten George Floyd teuer zu stehen bekommen. Die Familie verklagt den Rapper jetzt wegen Verleumdung auf 25 Millionen Dollar Schadenersatz.
West hatte in einem Auftritt im „Drink Champs“-Podcast behauptet, dass Floyd nicht durch den wegen Mordes verurteilten Polizisten Derek Chauvin getötet wurde. Stattdessen plapperte der 45-Jährige die Verschwörungstheorie seiner rechtspopulistischen Gefährtin Candance Owens nach, wonach Floyd an einer Überdosis des Medikaments Fentanyl gestorben sei.
West dazu: „Wenn man genau hinschaut, war das Knie des Typen (Chauvin) gar nicht auf dem Hals von Floyd.“
Floyd-Familie geht gegen „böswillige Lügen“ von West vor
Für Roxie Washington, die Mutter von George Floyds minderjähriger Tochter, ist das eine infame Lüge. Laut ihrer Anwältin Kay Harper Williams, sei die Todesursache von George Floyd durch Beweise in den Straf- und Zivilprozessen genau geklärt. Dennoch habe der Rapper „böswillige Aussagen gemacht, die ungenau und unbegründet sind, und den Hinterbliebenen Schaden zugefügt haben“.
Und weiter: „Das Recht auf freie Meinungsäußerung schließt nicht Lügen, Belästigung und Rufschädigung mit ein. Das werden wir Mr. West durch unsere Klage zu verstehen geben.“ Laut der Juristin wurde die Tochter „durch Wests Kommentare erneut traumatisiert“.
„Black Lives Matter“-Proteste nach Tod von Floyd
George Floyd starb am 25. Mai 2020 in Minneapolis. Der Polizeibeamte Derek Chauvin tötete bei der Festnahme den am Boden liegenden 46-jährigen Mann, indem er über neun Minuten lang auf seinem Hals kniete und ihm trotz flehentlicher Bitten Floyds bis zu seinem Tod die Atemluft abdrückte.
Chauvin wurde später zu einer Freiheitsstrafe von über 22 Jahren verurteilt. Der Tod George Floyds zog weltweite Proteste gegen Polizeigewalt und Rassismus unter dem Motto „Black Lives Matter“ nach sich.
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