„Wer wird dich heilen können, Syrien?“, fragte Papst Franziskus kürzlich bei einer Audienz für die Unterstützer von drei katholischen Krankenhäusern in dem ausgebluteten Land. Elfeinhalb Jahre nach dem Ausbruch des Krieges um Syrien leben in Syrien rund 14 Millionen Binnenvertriebene oder Flüchtlinge, also mehr als die Hälfte der 21 Millionen Menschen, die vor dem Krieg in dem Land gelebt haben. 6,6 Millionen Menschen sind ins Ausland, vorwiegend in Nachbarländer, geflüchtet.
90 Prozent der im Land verbliebenen Menschen leben unter der Armutsgrenze. Nach jüngsten Schätzungen des Welternährungsprogramms leben mehr als 12 Millionen Syrer, also rund 60 Prozent der Bevölkerung, in einer unsicheren Ernährungslage. 14,6 Millionen sind auf humanitäre Hilfe angewiesen, davon 9,6 Millionen dringend.
Allein diese Zahlen zeigen, wie dramatisch die Lage in dem Land ist, in dem der Krieg mittlerweile fast 400.000 Todesopfer und 200.000 Vermisste gefordert hat. Das Land ist zum Bettler geworden. Zum Bettler, den alle vergessen haben, zum Bettler, dem niemand gewillt ist zu helfen, weil mit dem Assad-Regime aus westlicher Sicht die Falschen den Krieg für sich entschieden haben. Noch dazu mithilfe der Russen und der Iraner.
Deswegen leiden die Menschen zusätzlich noch unter Sanktionen, die neben Syrien auch noch den Libanon ruinieren. Der Papst ruft seit Langem vergeblich dazu auf, die Sanktionen aufzuheben.
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