Bei Gashandel

Wien Energie könnte 2018 spekuliert haben

Politik & Wirtschaft
12.10.2022 17:57

Bei der Wien Energie könnte es doch Spekulationen gegeben haben, allerdings bereits vor vier Jahren. Ab Dezember 2017 sind kurzfristige Gashandelsgeschäfte durchgeführt worden, wie die Zeitung „Die Presse“ am Mittwoch online berichtete. Die Abteilung der Geschäftsführung suchte um eine entsprechende Ausnahmegenehmigung an.

Den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Gashandels fiel damals auf, dass es außerhalb der üblichen Handelszeiten regelmäßig „außergewöhnlich hohe oder niedrige Preise“ auf dem Markt gegeben hat. Daher wollten sie Gas zu diesen Zeitpunkten günstig kaufen und teuer verkaufen. Am nächsten Tag könnte die dadurch eingegangene Handelsposition zu „normalen Marktpreisen“ wieder aufgelöst werden, war der Hintergedanke.

Kein Grundgeschäft
Da die internen Regeln der Wien Energie jedoch Spekulationen ohne Grundgeschäft verbieten, holte sich die Abteilung für Gashandel eine Ausnahmegenehmigung von der Geschäftsführung. Die maximal gehandelte Leistung wurde auf 1000 Megawatt beschränkt, wie „Die Presse“ berichtete. Die Geschäfte hielten immer nur bis zum nächsten Tag und die zu erwartenden Verluste wurden auf 50.000 Euro begrenzt.

Die Wien Energie bestätigte der Zeitung die Geschäfte bereits, wies jedoch darauf hin, dass die Geschäfte das letzte Mal im April 2018 durchgeführt worden seien. Zudem sei die Situation damals außergewöhnlich gewesen. Im Dezember 2017 brach in der Gasstation Baumgarten ein Brand aus, dadurch seien die Preise stark gestiegen. „Den Vorwurf der Spekulation weisen wir auch hier strikt zurück“, hieß es.

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Den Vorwurf der Spekulation weisen wir auch hier strikt zurück.

Wien Energie

Dass es bei der Wien Energie später keine Spekulationen mit Strom gegeben habe, war auch die Einschätzung von drei Instituten im September. Alle Börsengeschäfte hätten nur dazu gedient, Mengen und Preisrisiken abzudecken.

Entscheidung über U-Kommission am Freitag
Mit den aktuellen Problemen der Wien Energie hängen die Geschäfte 2018 auch nicht zusammen. Am Freitag soll darüber entschieden werden, ob eine Untersuchungskommission wie vorgesehen ihre Arbeit aufnimmt. Aktuell werde der Antrag der ÖVP und FPÖ geprüft, sagte der Vorsitzende des Wiener Gemeinderats, Thomas Reindl (SPÖ). In der Sitzung am Freitag sollen unter anderem die drei Vorsitzenden aus einem Kreis von 15 aktiven oder pensionierten Richterinnen und Richtern gewählt werden.

Ergibt die Prüfung, dass der Antrag auf die Untersuchungskommission zumindest teilweise unzulässig ist, müssten die Vorsitzenden ein Gutachten über die strittigen Fragen erstellen. Erst dann kann eine erste Sitzung abgehalten werden. Falls alles nach Plan verläuft, beginnt die U-Kommission am kommenden Dienstag.

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