Zumindest tagsüber

Costa-Concordia-Kapitän darf Gefängnis verlassen

Ausland
23.09.2022 12:22

Das Kreuzfahrtschiff Costa Concordia hatte im Jänner 2012 vor der italienischen Mittelmeerinsel Giglio einen Felsen gerammt und war gekentert. 32 der mehr als 4200 Menschen an Bord kamen dabei ums Leben. Der damalige Kapitän des Luxusliners, Francesco Schettino, sitzt seit 2017 in Rom eine 16-jährige Haftstrafe ab. Nun darf er die Haftanstalt aber zumindest tagsüber verlassen. Er wird außerhalb der Gefängnismauern einer gemeinnützigen Arbeit nachgehen.

Der neue Auftrag für Schettino, der bereits seit Jahren in dem römischen Gefängnis intern gemeinnützige Arbeit leistete, kommt von der Anstaltsleitung: Er soll Akten von Prozessen digitalisieren, die im Staatsarchiv liegen.

Der 61-Jährige hat die Frist für den Zugang zu alternativen Maßnahmen zur Haft erreicht.

Video: So agierte Kapitän Schettino in der Unglücksnacht

Am 13. Jänner 2012 hatte Schiffskapitän Francesco Schettino das Kreuzfahrtschiff mit 4229 Menschen an Bord - 3216 Passagieren und 1013 Crewmitgliedern - vor der Insel Giglio gegen einen Felsen gesteuert. Der Rumpf wurde aufgeschlitzt, das Schiff geriet in starke Schräglage und blieb auf einem Felssockel liegen. 32 Menschen kamen bei einer der schlimmsten Kreuzfahrt-Katastrophen ums Leben. An Bord befanden sich auch 77 Österreicher, die sich alle retten konnten. Schettino wurde zu 16 Jahren Haft verurteilt, die er im römischen Gefängnis Rebibbia absitzt.

Bilder aus dem Jahr 2012:

Zehn Jahre nach dem Unglück gedachten Angehörige der Verstorbenen auf See ihrer Lieben: Sie beteten, Sirenen heulten, ein Blumenkranz wurde dem Meer übergeben. „Das Costa-Concordia-Unglück bezeugt, dass es zu tragischen Fehlern kommen kann, aber dass es möglich ist, uns zu rehabilitieren, Fehler zu korrigieren, und dass, wenn die richtigen Synergien zustande kommen, außergewöhnliche Dinge erreicht werden können“, sagte Gabrielli, der damals Leiter der Abteilung für Katastrophenschutz war. Er bezog sich dabei auf die erfolgreiche Abschleppaktion und das Abwracken der Costa Concordia, die keine Spuren vor der Insel Giglio hinterlassen haben.

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

Kostenlose Spiele