Rüstige Ischlerin

91-Jährige bezwingt die schwersten Klettersteige

Gekonnt steigt Maria Kittl die ewige Wand empor: „Für Empfindungen ist nicht viel Zeit. Ich muss sichern, ich muss klettern und immer schauen, dass ich Griffe und Tritte auch erwische.“

(Bild: Servus TV/DMG)

Klettern ist für die 91-jährige Maria Kittl aus Bad Ischl ihre größte Leidenschaft. Sie sagt: „Bei einer steilen Wand geht mir das Herz auf“. ServusTV hat die rüstige Seniorin begleitet.

Was hab’ ich nur für eine Freude, dass ich mich noch so gut bewegen kann“, meint Maria Kittl mit einem Augenzwinkern, während sie auf ihrer Trainingsmatte Dehnungsübungen macht, um sich auf die tägliche Fernsehgymnastik vorzubereiten. Danach geht die Ischlerin gerne mal auf’n Berg. Die Katrin.

„Runter mit der Seilbahn“
„Runter geht’s aber mit der Seilbahn, damit ich meine Knie schone, weil die brauch’ ich fürs Klettern“, klärt sie lachend auf. Klettern ist Marias größte Leidenschaft. Selbst Routen mit Schwierigkeitsgrad 7 für erfahrene Kletterer sind für sie kein Problem. Das Bemerkenswerte an der ganzen Sache: Die Bad Ischlerin ist stolze 91 (!) Jahre alt.

Sport als Lebenselixier
Während andere sich in ihrem Alter kaum noch ohne Hilfe bewegen können, hat Maria Kittl zwar Bergführer Christoph Hüthmair als Begleiter bei ihren Touren mit dabei, aber um das Drumherum kümmert sie sich selbst. So zurrt sie gekonnt den Gurt ihres Klettergeschirrs fest, hakt die Karabiner ein. Bevor Maria dann konzentriert die ewige Wand im Toten Gebirge emporsteigt. „Mir macht’s einen Spaß und vor allem brauch’ ich es gesundheitlich. Durch das Klettern ist mein Kreuz in Ordnung. Das ist mein Lebenselixier und meine Verjüngung“, betont sie.

Am liebsten ist die einstige Landesmeisterin im Skifahren und im Dressurreiten in den Bergen des Salzkammerguts unterwegs, im Winter auch gerne auf Skitouren oder sogar zum Tiefschneefahren in Kanada. Von Schicksalsschlägen hat sich die 91-Jährige nie unterkriegen lassen. Besonders tragisch war der Tod ihres einzigen Sohnes, der mit nur 16 Jahren beim Drachenfliegen verunglückt ist. Ihr Mann ist 2008 bei einer Skitour ums Leben gekommen. Abenteuerlust und Lebensfreude sind der pensionierten Lehrerin jedoch nicht abhandengekommen, ganz im Gegenteil.

„Heimatleuchten in Bad Ischl“, 16. 9., 20.15 Uhr auf ServusTV