Heute ist Weltalphabetisierungstag. Er soll an die Problematik beim Lesen und Schreiben erinnern. Die Scham, entdeckt zu werden, ist groß. Wie Betroffenen geholfen werden kann.
Weltweit können rund 860 Millionen Erwachsene nicht richtig lesen und schreiben. In Österreich hat fast eine Million Menschen Probleme damit: jede oder jeder Neunte kann dies nur unzureichend oder gar nicht. Rund die Hälfte davon hat Deutsch als Erstsprache.
Viele Faktoren spielen mit
Sie haben die Pflichtschule absolviert, viele haben einen Job. Warum Menschen Analphabeten sind, hängt mit individuellen, familiären, schulischen und gesellschaftlichen Faktoren zusammen und hat nichts mit mangelnder Intelligenz zu tun – wie fälschlicherweise oft angenommen wird.
Große Lücke nagt am Selbstwertgefühl
Die große Lücke nicht füllen zu können, den Erwartungen nicht zu entsprechen - all das nagt am Selbstwertgefühl. „Wenn es normal wäre, Lesen und Schreiben in der Schule nicht zwingend zu erlernen, wie es bei anderen Inhalten auch oft der Fall ist, wäre Analphabetismus kein Tabu“, erklärt die Erwachsenenbildnerin Sonja Muckenhuber von der Volkshochschule Linz, Gründungsmitglied des Netzwerks www.alphabetisierung.at.
Leider aber werde nach wie vor angenommen, „dass man lesen und schreiben einfach können muss. Ist das nicht der Fall, wird man nicht als vollwertiges Mitglied der Gesellschaft akzeptiert“, so Muckenhuber. Kursangebote und Förderungen gibt es auch anonym unter der Telefonnummer 0800 244 800.
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