In Innsbruck spielt sich ein Nutzungskonflikt am Berg ab: Erst vor einer Woche wurde ein neuer Trail auf der Nordkette beim Höttinger Bild eröffnet. Doch Anrainer fühlten sich durch die Downhill-Fahrer gestört, sie sammelten rund 1000 Unterschriften. Es wurde ein Sondergemeinderat einberufen.
„Mea culpa (meine Schuld), das haben wir unterschätzt“, äußerte sich im Innsbrucker Sondergemeinderat KO Christoph Appler (VP) zu Wort. Das Schuldeingeständnis bezieht sich auf einen 120.000 Euro teuren Fahrrad-Trail beim Höttinger Bild, der teilweise parallel zum dortigen Besinnungsweg verläuft. Kaum ist er eine Woche in Betrieb, wird er umgebaut (über das Buchtal). Grund dafür waren Proteste von Anrainern (rund 1000 Unterschriften), die sich durch den Trail gestört fühlten – mit Rückendeckung der Fraktionen Gerechtes, FP, VP und FI.
Nun kommen also noch 40.000 Euro Steuergeld plus Rückbaukosten in derzeit noch unbekannter Höhe zum 120.000 Euro teuren Trail hinzu. Die Grünen, allen voran Bürgermeister Georg Willi, stellten sich dagegen: Der Konflikt sei unnötig hochgeschaukelt worden, das Problem seien nicht die Downhill-Fahrer am Trail, sondern die Mountainbike-Fahrer am Weg, man wolle durch Fahrverbot und Stipfel den Stecher-Besinnungsweg für Wanderer besser schützen.
Kein Kompromiss zu finden
Knapp vier Stunden dauerte die teilweise untergriffige Diskussion. Als letzten Griff zum Strohhalm schlug Willi vor, dass man einen Konsens finden könnte, indem man den jetzigen Trail offen lässt, bis der neue fertig ist. Doch da war die Stimmung im Gemeinderat schon viel zu schlecht, es war kein Kompromiss zu finden. Es wurde mehrheitlich gegen die Stimmen der Grünen, Neos und Ali für den neuen Trail gestimmt.
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