Wer den Alpsommer erleben möchte, hat bei uns die Qual der Wahl. Zur Wasserstubenalpe führen ein gemütlicher Pfad sowie eine sportliche Route.
Eine gemütliche Wanderung führt von der Bergstation der Sonnenkopfbahn zur Oberen Wasserstubenalpe. Diese ist von Juli bis Anfang September bewirtschaftet. Neben der Erzeugung von Butter und Käse werden dort auch Wanderer und Mountainbiker mit einer zünftigen Jause verköstigt. Nach der Auffahrt mit der Gondel von Klösterle aus, geht es zunächst vorbei am Bärenland. Der große Outdoor-Spielplatz ist beliebt bei Familien, an Wochenenden ist hier immer etwas los. Der Weg, der auch von Mountainbikern genutzt wird, ist einfach und gut ausgeschildert, es sind keine nennenswerten Steigungen zu bewältigen.
So hat man Muße, das herrliche Panorama zu bewundern und die zahlreichen Kühe mit ihren Jungtieren zu beobachten. Diese Strecke eignet sich auch für einen Familienausflug. In rund 40 Minuten gelangt man von der Bergstation zur Alpe. Wer eine größere Herausforderung sucht, der kann die Wanderung vom Silbertal im Montafon starten.
Mit der Kristbergbahn geht es auf 1443 Meter Höhe. Anschließend führt der Pfad übers Wildried und die Untere Wasserstubenalpe durchs schöne Wasserstubental und anschließend hinauf zur Oberen Wasserstubenalpe. Dabei sind über 850 Höhenmeter zu bewältigen und man sollte etwa drei Stunde für die Strecke einplanen.
Ein Schutzgebiet voller Naturschätze
Beide Tourenvarianten verlaufen durch das Europaschutzgebiet Verwall, das mit 120 Quadratkilometern das größte zusammenhängende Schutzgebiet des Landes ist. Der Name leitet sich von der Gebirgsgruppe Verwall ab, die sich zu etwa gleichen Teilen auf Vorarlberg und Tirol verteilt. Im Verwall befindet sich der Übergang von den Rand- zu den Zentralalpen. Somit sind auf einem vergleichsweise kleinen Gebiet verschiedene Lebensräume ineinander verzahnt, die andernorts nur getrennt vorkommen.
Das Schutzgebiet weist auch die größten Lärchen-Zirbenwälder des Landes auf sowie zahlreiche Moore, Seen, ausgedehnte Latschen-, Erlen-, und Alpenrosengebüsche. In dieser besonderen Naturlandschaft leben eine Vielzahl gefährdeter Vogelarten, wie beispielsweise das Alpenschneehuhn oder das Auerhuhn. Daher ist es wichtig, dass Bergsportler auf den gekennzeichneten Wegen bleiben, um Wildtiere nicht in ihren Rückzugsräumen zu stören.
„Wächter des Waldes“ ist auch ein eifriger Sammler
Der unverkennbare Warnruf des Eichelhähers macht die tierischen Bewohner zudem auf die Präsenz von Menschen aufmerksam. Nicht umsonst wird der schlaue Vogel auch „Wächter des Waldes“ genannt - ihm entgeht fast nichts. Mit seinen leuchtend-blau gefärbten Gefiederpartien an den Flügeln zählt er zu den farbenfrohesten heimischen Rabenvögeln. Er legt Wintervorräte aus Samen und Nüssen an, die er in Erdlöchern oder zwischen Baumwurzeln versteckt.
Ein einzelnes Tier bunkert so bis zu 3000 Eicheln bzw. Nüsse pro Herbst. Trotz seines ausgezeichneten Gedächtnises findet der Rabenvogel nicht alle wieder. Auf diese Weise sorgt der Eichelhäher auch für die Verbreitung von Bäumen, sofern aus den versteckten Nüssen im Frühjahr grüne Schösslinge sprießen. Der Speiseplan des Vogels ist stark jahreszeitlich geprägt. Vor allem bei der Aufzucht der Jungen spielen Raupen, Engerlinge, Käfer und Heuschrecken eine große Rolle.
Dauer: je nach Variante (Familienausflug, sportliche Wandertour oder Mountainbikestrecke) zwischen 40 Minuten und drei Stunden
Startpunkt: entweder Bergstation Kristbergbahn (Silbertal) oder Bergstation Sonnenkopfbahn (Klostertal)
Ausrüstung: Bergschuhe mit guter Profilsohle, Wanderstöcke, Tagesrucksack mit Getränk und Snack, Sonnenschutz/Regenschutz, eventuell Fernglas
Einkehrmöglichkeiten: Panoramagasthof Kristberg, Obere Wasserstubenalpe, Bergrestaurant Sonnenkopf Öffentl. Verkehrsmittel: Buslinie 88 (Bhf Schruns bisKristbergbahn), Buslinie 90 (Bhf Bludenz bis Sonnenkopfbahn)
Lässt man die letzten Ausläufer der Bergwälder und somit den Lebensraum des Eichelhähers hinter sich, dann eröffnet sich einem der Blick auf eine Berglandschaft, die sich teilweise bereits in herbstliche Farben hüllt. Der Wechsel der Jahreszeiten vollzieht sich im Gebirge oftmals abrupt und früher als im Tal. Umso mehr sollte man die Einkehr auf der Alpe genießen. Dort wird auch der traditionelle Montafoner „Sura Kees“ hergestellt. Wer möchte, kann ein Stück für zu Hause erwerben.
Retour kann man entweder wieder zurück ins Silbertal wandern oder aber zur Bergstation der Sonnenkopfbahn. Dann endet die Tour im Klostertal.
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