Schönste Wanderrouten

Dem Himmel so nah auf der Gottvaterspitze

Vorarlberg
25.07.2025 15:45

Fast 2500 Meter hoch ist die Gottvaterspitze. Der Aufstieg erfolgt durch das wild-schöne Sarotlatal. Auf der gleichnamigen Hütte finden Wanderer Quartier und Verpflegung mit Blick auf imposante Gipfel.

Manche Berggipfel wecken allein durch ihren Namen Neugier. Ein solcher befindet sich im Rätikon, im Gemeindegebiet von Bürs, und trägt den respekteinflößenden Namen Gottvaterspitze (2438 Meter), im Volksmund schlicht „Gottvater“ genannt. Der Anstieg erfordert Kondition, Trittsicherheit sowie Schwindelfreiheit und ist daher vor allem geübten Wanderern zu empfehlen. Wie bei vielen Gipfeln gibt es auch auf den Gottvater mehrere Aufstiegsvarianten.

Der Aufstieg zur Gottvaterspitze erfordert Trittsicherheit und Erfahrung im alpinen Gelände. ...
Der Aufstieg zur Gottvaterspitze erfordert Trittsicherheit und Erfahrung im alpinen Gelände. Hobbywanderer sollten unbedingt die Finger davon lassen!(Bild: Bergauer Rubina)
Die Sarotlahütte ist wunderschön gelegen. Auf dem Weg Richtung „Gottvater“ wird die Landschaft ...
Die Sarotlahütte ist wunderschön gelegen. Auf dem Weg Richtung „Gottvater“ wird die Landschaft dann hochalpin. Doch auch die raue Schroffheit hat ihren Reiz.(Bild: Bergauer Rubina)

Vorgestellt wird hier der Weg durchs Sarotlatal, mit Übernachtung auf der Sarotlahütte. Beim Sarotlatal handelt es sich um ein unbewohntes Seitental des Brandnertals, welches vom Sarotlabach durchflossen wird. Von der Gebirgsgliederung her gehört es zur Zimbagruppe, einer Untergruppe des Rätikons. Aufgrund des großen Höhenunterschieds, haben der innere und äußere Talbereich unterschiedliche Eigenschaften: Während die Hänge im unteren Abschnitt dicht bewaldet sind, zeigen die Kare am Talschluss einen ausgeprägt hochalpinen Charakter. Durch das Tal führt nur ein Wanderweg.

Tipps und Infos

Typ: hochalpine Wanderung
Dauer: sechseinhalb bis sieben Stunden
Gehzeit (inklusive Aufstieg zur Sarotlahütte)
Aufstieg: rund 1600 Höhenmeter
Anforderung: gute Kondition, Trittsicherheit, Schwindelfreiheit
Ausrüstung: Tourenrucksack mit den Basics für eine Übernachtung plus Proviant und Getränke sowie Sonnenschutz und Wechselbekleidung, Wanderstöcke (für den Abstieg empfehlenswert)
Anmerkung: Übernachtung auf der Hütte nur nach vorheriger Anmeldung! In den Schlafräumen sind keine Steckdosen vorhanden, also eine Powerbank mitbringen!

Eine Hütte, fernab der Zivilisation
Die Sarotlahütte, welche dem Österreichischen Alpenverein gehört, befindet sich auf einem Talabsatz nördlich der Zimba. Es handelt sich um eine der wenigen Hütten, die weder über eine Zufahrt, noch über eine Materialseilbahn verfügen. Der Transport von Frischwaren erfolgt zu Fuß – eine Grundeindeckung wird jeweils zu Saisonbeginn per Hubschrauber angeliefert. Brot wird täglich direkt vor Ort in einem Ofen neben der Hütte gebacken. Die Wanderung startet an der Bushaltestelle Bürserberg-Tschappina. Zunächst folgt man einer schmalen Zufahrtsstraße bis zum Alvierbach, den man folglich überquert. Kurz danach beginnt der Anstieg ins Sarotlatal, welcher zunächst durch einen Wald verläuft, dabei kommt man auch an einem malerischen Wasserfall vorbei. Danach geht es steil ansteigend und ohne den Schatten der Bäume weiter bis zur Hütte, wo man den Abend gemütlich ausklingen lassen kann. Das Gebäude ist umgeben von blühenden Bergwiesen und bietet eine wunderbare Aussicht auf die majestätisch aufragende Zimba.

Blauer Eisenhut

Der Blaue Eisenhut zählt zu den auffälligsten, aber auch gefährlichsten Pflanzen des Alpenraums. Mit seinen tiefblauen bis violetten Blüten – die durch ihre Form an mittelalterliche Ritterhelme erinnern – sticht er sofort ins Auge. Man findet dieses Hahnenfußgewächs bevorzugt auf feuchten Bergwiesen, an Bachufern und Waldrändern, meist in Höhenlagen zwischen 800 und 2500 Metern. Die Pflanze blüht von Juli bis September und kann bis zu anderthalb Meter hoch werden. So schön sie auch ist, so gefährlich ist sie zugleich: Der Eisenhut gilt als eine der giftigsten Pflanzen Europas. Alle Pflanzenteile – insbesondere die Wurzel – enthalten das Alkaloid Aconitin, das bereits in kleinsten Mengen tödlich wirken kann. Die Giftigkeit ist auch von der jeweiligen Eisenhutart, den Standortbedingungen sowie den genetischen Faktoren der einzelnen Pflanze abhängig. Bei zarthäutigen Personen oder Kindern kann selbst der Hautkontakt Kribbeln oder Taubheitsgefühle auslösen. Aus diesem Grund sollte man die Pflanze nicht berühren oder pflücken. Die Pflanze hat bereits in der Antike die Fantasie angeregt. So schrieb der römische Dichter Ovid in seinen berühmten „Metamorphosen“, dass der Eisenhut einst aus dem Speichel des Höllenhundes Zerberus entstanden sei.

Blauer Eisenhut.
Blauer Eisenhut.(Bild: Bergauer Rubina)

Fels und Geröll statt Magerwiesen und Latschen
Früh am nächsten Tag steigt man direkt hinter der Sarotlahütte in Richtung „Eisernes Törle“ (2300 Meter) auf. Der schmale Pfad führt in Serpentinen über einen mit Latschen bewachsenen Berghang. Die Umgebung wird mit den gewonnenen Höhenmetern nun zunehmend hochalpin. Magerwiesen und Latschenflächen weichen Fels und Geröll. Dennoch beeindruckt die Landschaft durch ihre raue Schroffheit. Noch bevor das „Eiserne Törle“ erreicht ist, zweigt ein schmaler weiß-blau-weiß markierter Pfad links ab. Dies ist der Einstieg zum „Gottvater“. Rucksäcke deponiert man am besten etwas abseits des Weges, noch bevor man in den Fels steigt. Ein Großteil der Route bis zum Gipfelkreuz ist mit Stahlseilen gesichert, die schwierigsten Abschnitte sind mit eisernen Tritthilfen versehen. Dennoch setzt diese Gipfeltour alpine Erfahrung voraus. Vom „Gottvater“ bietet sich schließlich eine geradezu himmlische Rundumsicht. Nach dem Eintrag ins Gipfelbuch geht es an den Abstieg, der nochmals ordentlich fordert. Auch für den Weg retour zum Ausgangspunkt gibt es mehrere Varianten. Am direktesten ist es, wieder über das Sarotlatal nach Bürserberg zu wandern. So hat man auch die Möglichkeit, auf der Sarotlahütte noch eine Kaffeepause einzulegen.

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