Eichhörnchen & Co.

500 Tierfreunde retten Wiener Wildtierkrankenhaus

Wien
23.08.2022 19:00

Große Erleichterung in Wiens einzigem Spital für Wildtiere. Um die medizinische Versorgung aufrechtzuerhalten, wurden Spenden gesammelt - erfolgreich. Igel, Eichhörnchen und Co. sind (vorläufig) gerettet.

Seit fast zehn Jahren ist der Verein „Wildtierhilfe Wien“ im Einsatz für verletzte Tiere. Obwohl die Nachfrage groß war, konnten nicht alle Unfallopfer immer versorgt werden. Vor wenigen Monaten konnten die Initiatoren nach vielen bürokratischen Hürden samt hoher Beratungskosten das erste Wildtierkrankenhaus am Alsergrund umsetzen.

Tierärztin Rebecca Fränzle und ihr Team übernehmen an sechs Tagen der Woche die medizinische Versorgung. Notfalloperationen stehen mittlerweile auf der Tagesordnung. Zwischen 700 und 1000 tierische Patienten - von Vögeln über Igel bis Eichhörnchen - brauchen pro Jahr Hilfe. Ziel ist es, die Tiere wieder auszuwildern.

Ein Igel wird unter Narkose notversorgt. 700 bis 1000 Patienten werden jedes Jahr aufgenommen. (Bild: Wildtierhilfe)
Ein Igel wird unter Narkose notversorgt. 700 bis 1000 Patienten werden jedes Jahr aufgenommen.

Kein Geld von Stadt und Bund
Doch der Klinikalltag kostet Geld, und weder von der Stadt Wien noch vom Bund gibt es Förderungen. „Da wir durch die rechtliche Konstruktion hohe Rücklagen bilden müssen, ist die finanzielle Lage angespannt. Um die medizinische Versorgung weiter aufrechterhalten zu können, hatten wir uns zu einer Crowdfunding-Aktion entschieden“, berichtet die Obfrau Evelyn Moser-Gattringer.

Knapp 500 Wiener bewiesen ein Herz für Wildtiere. Moser-Gattringer: „Es kamen fast 60.000 Euro zusammen.“ Das gesamte Geld fließt jetzt in die medizinische Erstversorgung und Sicherung der Klinik. Die Tierfreunde arbeiten übrigens ehrenamtlich.

Zuarbeiter beim Schneckenhausbau
In knapp zehn Jahren gibt es natürlich immer wieder kuriose oder besonders emotionale Fälle. „Einmal haben wir auch eine Weinbergschnecke mit beschädigtem Dach aufgenommen. Nach einer Erstversorgung war das sicher einer unserer genügsamsten Patienten. Wir haben sie gefüttert, bis die Schnecke ihr Haus selbst repariert hat. Dann haben wir sie wieder in die Wildnis entlassen“, erinnert sich die Obfrau.

Prothesen für das Federkleid
Aktuell ist die Wildtierklinik auf der Suche nach Mauersegler-Federn. Mauersegler benötigen für ihr Leben in der Luft makelloses Gefieder. Kaputte Federn bedeuten in der Freiheit den Tod, in Gefangenschaft teils monatelange Pflege mit allen damit verbundenen Nachteilen. Eine Gefiederreparatur ist mit den Federn verstorbener Artgenossen möglich. Damit können die Tiere schneller wieder ausgewildert werden.

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