Nur in TV-Konferenz

Duell mit Vaduz: Rapid und ORF sorgen für Chaos

(Bild: krone.at-Grafik, Rainer Bortenschlager)

Rund 3000 Fans, fast die Hälfte auf Seiten Rapids, werden heute im Rheinpark-Stadion erhofft. In Liechtensteins Hauptstadt gilt das als „Großveranstaltung“ - und die darf nicht vor 21 Uhr beginnen. Offizielle Begründung der Behörden: Sonst bricht in Vaduz der Verkehr zusammen. Für den ORF, der 19 Uhr präferiert hatte, ein Problem. Bis vor zwei Tagen wurde verhandelt, mit Ankickzeit um 20 Uhr ein Kompromiss gefunden. So gibt es Rapid im TV heute nur live in der Konferenz. Vor der Pause mit Wolfsberg, dann eine Halbzeit mit der Wiener Austria gegen Fenerbahce. Eine Kolumne von „Krone“-Reporter Rainer Bortenschlager.

Eine feurige Atmosphäre wie in Wien wird es im Fürstentum nicht geben. Das Leben ist entschleunigt, die Preise dafür gesalzen. Wie in der Schweiz, man zahlt ja auch in Franken. Dem trug auch Rapid Rechnung. Die Feldhofer-Truppe fuhr gestern nach dem Abschlusstraining zurück nach Österreich, nächtigt in Götzis. Das kostet ein Drittel, zudem kennen Kapitän Max Hofmann und Co. das Hotel von den Gastspielen in Altach. Und ist auch von Vaduz nur ein besserer Katzensprung.

Wobei die Winzigkeit Liechtensteins für Vaduz auch ein Vorteil ist. Nur sechs Vereine gibt es im Fürstentum, alle werden in den Schweizer Ligen geduldet, aber nur Rapids Play-off-Gegner hat Profis. Und ist damit konkurrenzlos. Seit 1946 wurde der Liechtensteiner Pokal nur zweimal NICHT gewonnen. Dagegen verblasst sogar Salzburgs Dominanz …

… und öffnet Vaduz, obwohl in der Schweiz ein Zweitligist, jeden Sommer die Tür nach Europa. Was in Österreich Erinnerungen an 1991 weckt. Da hielt sich Stockerau gegen Tottenham wacker, verlor zweimal 0:1. Nachdem man zuvor Rapid im Cupfinale blamiert hatte. Pasching scheiterte 2013 als Drittligist an Estoril Praia.

Aber mit Alemannia Aachen (2004/05) überwinterte sogar schon einmal ein Zweitligist im Europapokal. Und auch Birmingham City (2010) und der FC Zürich (2016) hamsterten in der Europa League Punkte. Jetzt träumt Vaduz von der Gruppenphase. Da muss auch bereits um 18.45 Uhr gespielt werden. Dann wäre das (Verkehrs-)Chaos perfekt!