Kletter-EM in München

Uznik klettert um Medaille – Drama um Schubert

Sport-Mix
13.08.2022 15:26

Ein Happy End und ein Drama brachte das Boulder-Semifinale bei der EM in München für Österreichs Herren. In einer höchst selektiven Runde, in der kaum Tops erzielt wurden, kämpfte sich Jungstar Nicolai Uznik als Dritter in das Finale ab 17.30 Uhr, in dem nur die besten Sechs am Start sind. „Da ist alles drin“, freut sich der 21-Jährige. Für den Olympia-Dritten Jakob Schubert kam hingegen als Neunter das Aus. Zweimal war er haarscharf dran, einen der vier Boulder zu bezwingen, doch fehlten beim ersten zwei Millimeter, beim Dritten eine Sekunde. Zudem riss er sich den Ringfinger der linken Hand auf. Im Vorstiegfinale am Sonntag will Schubert Revanche.

Kräftiges Durchschnaufen nach dem Semifinale. „Eine so heftige Boulder-Runde habe ich selten erlebt“, meinte Uznik. Das belegen die Zahlen. Bei den vier Bouldern wurden von den 20 Kletterern insgesamt nur 9 Tops - also die jeweilige Spitze eines Boulders - erreicht. Sieben Mal handelte es sich dabei um die erste Aufgabe, deren Lösung für das Erreichen des Finals also fast Pflicht war. Nicolai Uznik gelang dies erst in letzter Sekunde, nachdem er zuvor bei einem Versuch noch denkbar knapp gescheitert war, die zweite Hand nicht an den Top-Griff bekommen hatte. „Das war so wichtig, dass ich es dann noch einmal probiert habe“, wusste der Tiroler. Schubert war es an diesem Boulder sehr ähnlich ergangen, auch ihm fehlten Millimeter. „Ich konnte da nicht richtig umgreifen“, ärgerte er sich.

„50 Prozent, dass ich mir Band reiße“
Am zweiten Boulder, den nur Kletter-Superstar Adam Ondra lösen sollte, ging für „Jockel“ das Drama weiter. „Man musste sich da so extrem herumwinden, wenn ich das noch einmal probiert hätte, war die Chance bei 50 Prozent, dass ich mir ein Band im Knie reiße.“ Das passierte zum Glück nicht, dafür blutete plötzlich seine linke Hand. Er musste sie tapen, dennoch strömte am dritten Boulder das Blut. „Das war so rutschig“, ärgerte sich Schubert, der mit beiden Händen bereits am Top-Griff war. Doch man muss den circa eine Sekunde halten - und das schaffte Jakob nicht. „So ist das mega enttäuschend“, war er hinterher frustriert. Bei zwei Bouldern war er ganz knapp dran, schon einer hätte locker zum Finale gereicht.

So ist nur Schuberts guter Freund und Trainingskollege Nicolai Uznik im Finale. „Der hat da eine Megachance“, war sich Schubert nach einem Blick auf die Liste der Finalteilnehmer sicher. So weit wollte Uznik nicht gehen, meinte aber: „Es ist natürlich wirklich alles drin. Adam ist der Favorit, aber sonst sind da schon einige Kletterer im Finale, die man da nicht erwartet hat.“

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(Bild: KMM)



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