Purzel & Vicky

Ein Blick hinter die Kulissen des Parade-Tierheims

Steiermark
12.08.2022 07:00

Gut ein Jahr ist es her, dass ein heftiges Unwetter bei „Purzel & Vicky“ den Bach übergehen ließ und eine Spur der Verwüstung zog. Viele „Krone“- Leser sowie die „Krone“-Tierecke zeigten ihr großes Herz und spendeten großzügig für die Sanierung. Als Dank gibt es einen Blick ins Vorzeige-Tierparadies.

Wenn 30 Schweine im Stroh aneinandergekuschelt im tiefen Schlaf versunken sind und dazu aus vollstem Herzen ohrenbetäubend synchron grunzen - dann ist das ein Sinnbild für tiefste Zufriedenheit. Und eine Entspannung, die auf den Besucher überspringt.

Entspannung, Unaufgeregtheit und artgerechte Umstände - das sind hier bei „Purzel und Vicky“ die Zauberworte, die alles möglich machen: Die Ponys stehen in einer Dutzendschaft gemeinsam mit Eseln und Lamas, tollen gemeinsam den Trail entlang, dass die Erdbrocken nur so fliegen. Die Pferde grasen mit Kühen auf der Weide, jeder toleriert den anderen, es herrscht Ruhe und Frieden. Hier hat Kuh „Glicka“ ihr natürliches Ableben - längst wäre die „ausrangierte Milchkuh“ sonst schon beim Schlachter gelandet.

Und als das Tier mit den tiefgründigen Augen sogar mit ihrem letzten Kalb wieder vereint wurde, sich die beiden nach vier Jahren Trennung noch erkannten und wie verrückt muhten - war das ein Moment größter Gänsehaut. 

Zu verdanken haben sie das Ingrid und Michael Stracke, den Herzensmenschen hinter dem Projekt „Purzel und Vicky“. Die dafür sorgen, dass sich die Gänse friedlich einen Teich mit Kois und Enten teilen, an dessen Ufer sich Katzen tummeln. Esel können munter traben; deren Hufe einst so lang und verwachsen waren, dass sie nicht mehr steigen konnten. Ein Hund genießt die Sonne, einer, der laut schrie vor Angst, als man ihn das erste Mal ins Gras setzte; er kannte nur das Leben im Keller. Ein Kakadu, der 17 Jahre in trauriger „Einzelhaft“ fristete, kräht vergnügt. Unterernährt, verletzt, krank, verwahrlost kamen viele zu den Strackes.

An die 1000 Schützlinge sind hier, von der Ente über den Stier bis zu Hund und Katze, Hängebauchschwein „Fritzi“. Manche zur Vergabe, die meisten haben im Gnadenhof ihr Ableben. Alle haben eins gemeinsam: keine gute Vergangenheit. Aber eine gute Zukunft!

Sie alle bestmöglich zu versorgen, das ist Ingrid und Michaels Anspruch seit 22 Jahren. Dafür setzen sie alles ein, was geht. Urlaub ist ein Fremdwort, ein freier Tag ist es schon. 25 Hektar und viele Gehege gilt es zu pflegen, das Paar hat höchstens einmal Hilfe bei der Reinigung. Gerade haben sie eine grandiose Voliere für die Vögel gebaut; für vergleichsweise kleines Geld. Weil sie das Allermeiste selber machen.

Sie organisieren Veranstaltungen, betreuen Hunderte Streunerkatzen, bringen sie zur Kastration, machen die Tiervergabe (auch Platzkontrollen), Pressearbeit selbst. 500 Heuballen gilt es jährlich zu bezahlen, 30 Tonnen Getreide - das jetzt mit 20.000 Euro doppelt so viel kostet wie noch vor einem Jahr! Dennoch schafft es das Ehepaar mit 780.000 Euro im Jahr zu wirtschaften.

Wer helfen möchte, ist bei den Strackes willkommen; Ehrenamtliche zur Betreuung der landesweiten Futterstellen für Streuner wären ihr Wunsch. Und Spenden.

Hier kommen sie bei den Richtigen an: Vorzeigemenschen im Umgang mit Tieren. Die sich bei den „Krone“-Lesern und der „Krone“ selbst bedanken wollen: „Dass wir immer auf Sie zählen können!“

Infos: www.purzelundvicky.at, Konto: AT39 3843 9000 0025 7410; Tel: 0664/23 80 359

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