Wegen Gehaltskürzungen
Piloten in Skandinavien streiken weiterhin
Die Piloten und Pilotinnen der Fluggesellschaft Scandinavian Airlines (SAS) haben am Wochenende ihren Streik unterbrochen, um gestrandete Urlaubende zurückzubringen. Das Unternehmen soll sich jedoch nicht an die Vereinbarung gehalten haben, nur Ziele mit wenigen oder keinen Alternativen anzufliegen. Gestreikt wird seit 4. Juli, nachdem Tarifverhandlungen gescheitert waren.
Die SAS-Piloten und Pilotinnen protestieren gegen geplante Gehaltskürzungen, die bis zu 30 Prozent betragen könnten. Das Management sieht niedrigere Gehälter als Teil eines Sparprogramms, um das Überleben des Unternehmens zu sichern, das in der Corona-Pandemie stark gelitten habe. Nachdem Tarifverhandlungen mit der Gewerkschaft gescheitert waren, begannen die Mitarbeitenden der Fluggesellschaft Anfang Juli einen Streik.
Keine weiteren Rückholaktionen
Dieser wurde am vergangenen Wochenende kurz unterbrochen, um gestrandete Urlauber und Urlauberinnen abzuholen. Die Flüge waren laut Gewerkschaftschef Martin Lindgren jedoch ausschließlich für Ziele gedacht, „wo es nur wenige oder keine Alternativen für einen Rückflug gibt.“ Überraschend sei dann festgestellt worden, dass das Unternehmen auch beliebte Urlaubsziele wie Rhodos, Kreta und Split auf die Liste gesetzt habe. Dort gebe es sehr wohl alternative Reisemöglichkeiten, weshalb die Gewerkschaft beschlossen hat, keine weiteren Ausnahmen mehr zuzulassen. Die SAS sprach wiederum von „komplexen Vorgaben“ und verteidigte sich damit, dass in der Urlaubssaison alle Plätze bei allen Fluggesellschaften ausgebucht seien. Das sei auch der Pilotengewerkschaft bekannt.
Der Streik belastet die Branche derzeit zusätzlich. Auf etlichen europäischen Flughäfen führen Personalprobleme zum Streichen von Flügen, zu Verspätungen und langen Warteschlangen an den Kontrollstelen. Die britische Regierung gab erst kürzlich bekannt, deshalb die Landerechte lockern zu wollen.
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