Wirbel in der SPÖ

Alko-Unfall von Politiker nur ein Kavaliersdelikt?

(Bild: Wolfgang Spitzbart)

Ein hochrangiger SPÖ-Vertreter musste zuletzt seinen Führerschein abgeben. Weil parteiinterne Konsequenzen fehlen, gibt es jetzt sogar Kritik aus den eigenen Reihen.

Dieser Fall hat für Aufsehen gesorgt: Christian Samwald, Klubobmann-Stellvertreter der SPÖ im Landtag und Vizebürgermeister von Ternitz, wurde  nach einem Alko-Unfall Ende Mai der Führerschein abgenommen. Der Politiker war nach einer privaten Feier mit der Vespa heimgefahren, gegen seinen eigenen Gartenzaun geprallt und bewusstlos liegen geblieben. „Es war eine extrem dumme Aktion, für die ich mich aufrichtig entschuldigen möchte“, teilte der 42-Jährige damals mit.

Seither wartet man im Land gespannt auf eine Reaktion seiner Partei, doch bislang stärkt man dort Samwald den Rücken. „Konsequenzen sind keine geplant“, ließ ein Sprecher der Landespartei verlauten.

Parteivorstand unter Zugzwang
Während man also in fast jedem anderen politischen Lager als mutmaßlicher Alkolenker wenigsten geringfügige Folgen zu spüren bekommt, bleibt die Trunkenheit am Steuer in den Reihen der heimischen Sozialdemokratie also offenbar ein Kavaliersdelikt. Nicht alle „Genossen“ verstehen allerdings diese Vorgangsweise: „Bei der Kritik von anderen politischen Alkoholsündern waren wir immer ganz vorne dabei, aber parteiintern lassen wir Milde walten. Kein Zeichen von moralischem Rückgrat“, so eine Mandatarin zur „Krone“. Der Parteivorstand gerät unter Zugzwang.