„Biologische Gefahr“

Corona-Masken verschmutzen australische Küsten

Wissenschaft
31.05.2022 10:16

Seit dem Verhängen der Maskenpflicht aufgrund der Covid-19-Pandemie werden an Australiens Stränden immer mehr Schutzmasken gefunden. Und die Anwohner sichten an den Stränden südlich der Hauptstadt Perth auch immer häufiger Antigen-Schnelltests. Die Funde werden vom Umweltministerium des Bundesstaates Western Australia als biologische Gefahr eingestuft.

Linda Davies von der University of Notre Dame Australia in der Hafenstadt Fremantle analysiert seit Jahren den Müll am Strand der Hauptstadt Perth. Während der Plastikmüll zurückgeht, tauchen andere Arten von Müll immer häufiger auf. Seit wegen Corona Maskenpflicht herrscht, werden deutlich mehr Masken am Strand gefunden, so die Dozentin für Umweltmanagement.

Mehr als 12.000 Fundstücke analysiert
In letzter Zeit sehe man auch immer häufiger Antigen-Schnelltests an der Küste liegen, so Davis, die mit Freiwilligen Müll aufgesammelt und mehr als 12.000 Fundstücke - die meisten aus Plastik - unter die Lupe genommen hat. „Ich dachte, wenn ich ihn wissenschaftlich analysiere, haben wir Beweise dafür, woher der Müll kommt und ob es irgendwelche Veränderungen im Müll gibt“, sagt Davies.

Seit der Corona-bedingten Einführung der Maskenpflicht Down Under habe sie deutlich mehr Masken aufgesammelt, so Forscherin Davies (Bild unten). „Und in letzter Zeit habe ich die Antigen-Schnelltests nur auf dem Boden herumliegen sehen. Also noch nicht am Strand, aber ich gehe davon aus, dass sie irgendwann dorthin gespült werden.“

Der Umweltminister von Westaustralien, Reece Whitby, sieht keine einfache Lösung für die Entsorgung der Tests und stuft sie als biologische Gefahr ein. „In Bezug auf die öffentliche Gesundheit muss die sichere Entsorgung dieses Materials Priorität haben“, sagt er.

Covid-Pandemie erhöhte Abfallmenge
Die Abfallmenge, die aufgrund der Covid-Pandemie erzeugt wird, ist atemberaubend. Laut Angaben von Forschern der Nanjing-Universität in China hat die Pandemie bis zu diesem Zeitpunkt zu 8,4 Millionen Tonnen Plastikmüll geführt hatte, von denen 26.000 Tonnen in den Weltmeeren gelandet sind. Etwa 87 Prozent dieses Abfalls - Plastikhandschuhe, -kittel und -masken - stammten aus Spitälern. Nur etwa acht Prozent des Abfalls von Einzelpersonen erzeugt wurden.

Die Studie war die erste, die das Ausmaß der Umweltverschmutzung durch die Pandemie quantifizierte. Diese Covid-bedingte Verschmutzung stelle ein dauerhaftes Problem für die Meeresumwelt dar, der Müll sammle sich vor allem an Stränden und in Küstensedimenten an, schreiben die Autoren. Sie forderten, dass das öffentliche Bewusstsein für die Auswirkungen von PSA (persönliche Schutzausrüstung wie Bekleidung, Geräte oder Gegenstände zum gesundheitlichen Selbstschutz; Anm.) erhöht werden müsse.

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