Impfpflicht ignoriert

1,2 Mio. Italiener müssen 100 Euro Strafe zahlen

Ausland
18.05.2022 14:56

In Italien haben 1,2 Millionen nicht gegen Corona Geimpfte einen Strafzettel erhalten. Demnach müssen sie 100 Euro Bußgeld zahlen. Weitere 600.000 Strafzettel sollen Ungeimpften in den nächsten Tagen ins Haus flattern, verlautete am Mittwoch aus dem Gesundheitsministerium in Rom.

In Italien gilt - bereits seit Mitte Februar - bis zum 15. Juni eine Impfpflicht für alle Italiener im Alter von über 50 Jahren. Eine Impfpflicht gilt bis Jahresende zudem für das Gesundheitspersonal unseres südlichen Nachbarlandes.

Panne: Strafverfügung auch an Tote geschickt
Berichten zufolge gab es mehrere Einsprüche von Personen, die den Bußgeldbescheid bekommen haben, obwohl sie geimpft waren: In diesen Fällen haben sie zehn Tage Zeit, um den Nachweis der Impfung zu erbringen. Bemängelt wurde, dass auch Verstorbenen Strafzettel geschickt worden seien.

Rund 19,5 Millionen Italiener sind entweder überhaupt nicht geimpft oder nur unvollständig, weil sie die dritte oder vierte Dosis nicht erhalten haben, berichtete der Präsident der wissenschaftlichen Stiftung GIMBE, Nino Cartabellotta. 6,8 Millionen Italiener haben keine Impfdosis erhalten. Etwa 2,8 Millionen von ihnen können nicht sofort geimpft werden, weil sie erst seit weniger als 180 Tagen vom Coronavirus genesen sind, 8,23 Millionen Italiener haben keinen dritten Stich erhalten.

20 Millionen Italiener unzureichend geschützt
Das Gesundheitsministerium in Rom urgiert, dass die Regionen die stagnierende Impfkampagne wieder in Bewegung bringen. Fast 20 Millionen Italiener seien unzureichend durch den Impfstoff geschützt, entweder, weil sie nicht den gesamten Impfzyklus durchgemacht, oder weil sie gar keine Dosis erhalten haben. Das Gesundheitsministerium beklagte, dass nur ein geringer Prozentsatz der Italiener über 80 Jahre und der immungeschwächten Personen sich für die vierte Spritze gemeldet haben.

Die Regionen und autonomen Provinzen werden aufgefordert, die öffentlichen Informationskampagnen über die Nützlichkeit zusätzlicher Dosen Impfstoffs zu stärken. Hausärzten und Kinderärzten solle man die Möglichkeit geben, sich an der Impfkampagne zu beteiligen. Außerdem sollten Bürger aktiv zur Impfung eingeladen werden.

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