Vorbild Südtirol

Mit Kommissar DNA Kampf gegen Hundstrümmerl-Plage

Österreich
15.05.2022 06:00

Die Österreicher und ihre Haustiere. Wir lassen uns unsere Lieblinge Hunderte Millionen Euro kosten. Mittels Hightech-Methode sollen nun schwarze Schafe unter den Tierhaltern gestraft werden.

Nein, es bringt kein Glück, wenn man in Hundstrümmerln steigt! Es ist unhygienisch und stinkt gewaltig. Trotzdem bringt eine Minderheit der Hundehalter in Österreich es trotzdem nicht zustande, den Hundekot ihrer Lieblinge korrekt zu entsorgen, und die Mehrheit der Herrln und Frauerln in der Alpenrepublik in Verruf. Zur Erinnerung: Das Hunde-Gackerl gehört in ein Sackerl und das in einem Mistkübel deponiert!

Südtirol beschreitet neuen Weg
Die italienische Vorzeigeregion Südtirol kennt die Problematik ebenso, doch sie beschreitet einen neuen Weg: Kommissar DNA ist bei unseren südlichen Nachbarn gegen Gackerl-Sünder im Einsatz! Aus offen herumliegenden Hinterlassenschaften werden DNA-Proben entnommen, diese in einem Labor ausgewertet. Die Ergebnisse können gechippten Vierbeinern in Folge zugewiesen werden, und die Hundehalter werden dann zur Kasse gebeten.

Saftige Strafen von bis zu 70 Euro
Auch hierzulande mehren sich die Stimmen, mit DNA-Spuren und saftigen Strafen von bis zu 70 Euro den Kampf gegen die Hundstrümmerl-Plage aufzunehmen. „Ganz einfach, weil es dem Verursacher-Prinzip gerecht wird“, sagte etwa Stefan Szirucsek, der Bürgermeister von Baden (NÖ), im Gespräch mit der „Krone“.

Das Südtiroler-Modell findet der Stadtchef aus Niederösterreich ideal fürs ganze Land. Szirucsek weiter: „Wir haben letztes Jahr die Ministerin angeschrieben in der Causa. Das Umweltministerium ist dafür zuständig und hat unsere Resolution aus unserem Gemeinderat vom Juni des Vorjahres erhalten. Bis jetzt haben wir noch keine Rückmeldung erhalten, aber wir werden vor dem Sommer nachfragen.“

Auch in Tirol ist Josef Hechenberger, Präsident der Landwirtschaftskammer, das Hundekot-Problem ein Dorn im Auge: „Es ist in Wiesen und auf Almen nicht nur ärgerlich und unappetitlich, sondern auch für Kühe gefährlich wegen der Krankheitserreger, die in das Futter gelangen.“ Hechenberger hat das Südtiroler-Modell schon mit Kollegen „andiskutiert“.

Zitat Icon

Es ist in Wiesen und auf Almen nicht nur ärgerlich und unappetitlich, sondern auch für Kühe gefährlich wegen der Krankheitserreger, die in das Futter gelangen.

Josef Hechenberger, Präsident der Landwirtschaftskammer in Tirol

Viele Hundehalter, die den Kot ihrer Lieblinge korrekt entsorgen, schütteln ob dieser Vorschläge natürlich verwundert den Kopf.

2 Millionen Katzen, mehr als 800.000 Hunde im Land
Denn Österreicher lieben ihre Haustiere (siehe Grafik unten). Auf Platz 1 die Samtpfoten: Laut Statistik hat jeder zweite der mehr als 4 Millionen Privathaushalte eine Katze. Gefolgt von rund 800.000 Hunden. Wir mögen es aber auch exotisch: Rund 125.000 Reptilien schlängeln und kriechen daheim herum. Und für die tierischen Freunde greifen Herr und Frau Österreicher auch in Zeiten der Teuerungen kräftig ins Börsel: Im Vorjahr beliefen sich die Kosten etwa für Hundehalter im Schnitt auf mehr als 100 Euro.

Am günstigsten sind unter den heimischen Haustieren die bunten Melodiemacher Wellensittiche davongekommen. Insgesamt schlägt das fröhliche Federvieh mit sieben Euro zu Buche.

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