Die Raupen des Eichenprozessionsspinners wandern wieder und verlieren dabei ihre giftigen Härchen. Diese können bei uns Menschen nicht nur juckenden Hautausschlag verursachen.
Eltern erschrecken beim Anblick des schmerzhaften Hautausschlags, den Kinder von Parkbesuchen mit heim bringen. Seit eineinhalb Wochen sind sie wieder unterwegs - die Raupen des Eichenprozessionsspinners wandern in langen Ketten, um sich in Nestern von Eichen zusammenzuballen. Dabei werden sie zur giftigen Gefahr für uns Menschen.
Härchen enthalten Eiweißgift
„Die feinen Brennhaare der Raupe des Nachtfalters brechen leicht ab und werden durch den Wind Hunderte Meter weit getragen“, warnt Angela Zacharasiewics von der Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde vor den Härchen, die ein Eiweißgift freisetzen, das gar Bronchitis oder Augenentzündungen auslösen kann.
Die feinen Brennhaare der Raupe des Nachfalters brechen leicht ab und werden durch den Wind Hunderte Meter weit getragen.
Oberärztin Angela Zacharasiewics
„Wenn Eltern den Verdacht haben, dass ihr Kind Kontakt mit Raupenhaaren hatte und einen juckenden Hautausschlag, eine Bindehautentzündung oder andere Symptome entwickelt, sollten sie mit ihm den Arzt aufsuchen. Antihistaminika und Kortisonsalben können lindernd wirken“, so die Oberärztin für Kinder- und Jugendheilkunde in der Klinik Ottakring. In Extremfällen ist sogar ein Spitalsaufenthalt nötig.
Betroffene Areale meiden
Mittlerweile ist das Tier in allen Regionen Österreichs anzutreffen. Auch in der Bundeshauptstadt! Im Prater, auf der Donauinsel, im Pötzleinsdorfer Schlosspark oder im Schlosspark Schönbrunn weisen Warnschilder auf betroffene Areale hin. Zwei Expertenteams des mobilen Pflanzenschutzes der Wiener Stadtgärten sind bereits in der Nacht in Schutzanzügen unterwegs und bekämpfen die Raupen mit biologischem Pflanzenschutzmittel. Ist der Befall groß, werden die Nester abgesaugt oder abgeflämmt.
Gundsätzlich gilt:
Ein Nest mit 100.000 Raupen
600.000 giftige Härchen trägt jede einzelne Raupe des Baumschädlings. In einem einzigen Nest befinden sich bis zu 100.000 Tiere. Milde Winter und das Fehlen von Spätfrösten im Frühling begünstigen den Fortbestand des Nachtfalters: „Eltern sollten Kinder auf die Gefahr aufmerksam machen und wachsam bleiben.“
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