Im Rahmen eines Festaktes in Warschau gab das Salzburger Haus der Natur von Nationalsozialisten gestohlene Objekte an Polen zurück. Es handelt sich insgesamt um 83 Gegenstände.
Das Salzburger Haus der Natur hat am Mittwoch bei einem Festakt in Warschau von den Nationalsozialisten geraubte Objekte offiziell zurück an Polen übergeben. Es handelt es sich dabei um ein Schimpansenfell, 17 Vogelpräparate, 16 Knochenpräparate, zwei Jagdtrophäen und 47 Bücher. Bereits im Februar waren die Gegenstände an das „Museum und Institut für Zoologie“ an der Polnischen Akademie der Wissenschaften verschickt worden.
Einst hatte der der Gründer des Salzburger Technik- und Naturkundemuseums, der Zoologe Eduard Paul Tratz (1888-1977) die Obekte geraubt. Tratz beteiligte sich als SS-Hauptsturmführer und Abteilungsleiter der von SS-Reichsführer Heinrich Himmler gegründeten Forschungseinrichtung „Ahnenerbe“ ab Herbst 1939 an (Kunst-)Raubaktionen in Polen und der Ukraine. Dabei ging es vor allem um Objekte kirchlicher Institutionen sowie aus privaten jüdischen Sammlungen.
Neue Objekte aufgetaucht
Eigentich wollte der scheidende Museumsdirektor Norbert Winding - mit Ende Juni in Pension - schon im Jahr 2014, dem 90. Jahrestag der Gründung, „nichts mehr im Haus haben, was uns nicht gehört“ und alle gestohlenen Objekte zurückgegeben wissen. Im Zuge der Inventarisierung und Digitalisierung des kompletten Depots - die Sammlung des Museums umfasst beinahe eine Million Objekte - seien aber weitere Stücke von zweifelhafter Herkunft aufgetaucht.
Darunter haben sich auch die nun an Polen zurückgegebenen Objekte befunden. Im Haus der Natur geht man aber grundsätzlich davon aus, nun alle Rückgabe-Forderungen von Ländern und betroffenen Familien abgeschlossen zu haben.
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