Pension für Herzog

Letzter Takt einer großen Militärmusiker-Karriere

Tuba-Spieler, Oberst, Professor – eine Blasmusik-Karriere geht zu Ende: Ernst Herzog tritt mit 1. Mai als Kapellmeister der Salzburger Militärmusik in den Ruhestand. Seit 2001 stand der Saalfeldener am Pult der Heeresmusiker. Für die „Krone“ nahm er noch ein letztes Mal den Taktstock in die Hand

„Los geht’s: Rainermarsch!“ – die letzte knappe Ansage von Kapellmeister Ernst Herzog im Proberaum der Militärmusik Salzburg. 21 Jahre hat der Saalfeldener der Militärmusik in der Schwarzenbergkaserne vorgestanden, nun ist die Zeit am Pult zu Ende. Mit bald 63 Jahren geht der Militärkapellmeister in Pension.

„Ich weiß gar nicht, wie oft ich den Rainermarsch schon dirigiert habe. Aber bei 100 Konzerten im Jahr sicher ein paar tausend Mal“, sagt der Oberst. 1978 trat der Tuba-Spieler in die Militärmusik ein, bildete danach als Musik-Unteroffizier das Rückgrat der vielleicht besten Militärkapelle des Landes. Das Musikstudium am Mozarteum war die Draufgabe. Heute ist er sogar Professor. Der zweifache Vater – die Familie ist selbstverständlich auch musikalisch aktiv – legte 1998 die Militärkapellmeisterprüfung ab.

Königliche Klänge zum Abschied
Als Kommandant der Militärmusik war er zuerst in Vorarlberg und Tirol tätig. Seit 2001 führt Herzog die Musiker in Salzburg an. Auch durch schwere Stunden, beispielsweise als der Militärmusik 2014 kurz gar das endgültige Aus drohte.

 Als täglicher Begleiter bleibt die Musik natürlich auch im Ruhestand. „In knapp zwei Wochen geht es nach Hamburg in die Elbphilharmonie zum Royal Philharmonic Orchestra“, freut sich Herzog auf die Reise, die ihm seine Militärkameraden zum Abschied geschenkt haben.