Milletich im Interview

Rangnick neuer Trainer: ÖFB-Boss spricht über Coup

Der Neue ist noch gar nicht da, aber in aller Munde: Die Bestellung von Ralf Rangnick zum Teamchef des österreichischen Nationalteams ließ niemanden kalt. Die einen kritisierten, dass es wieder kein Österreicher wurde, die anderen begrüßten, dass mit dem Deutschen ein frischer Wind in den Österreichischen Fußballbund (ÖFB) kommt und Rangnick einen attraktiveren Spielstil pflegt als es unter Vorgänger Franco Foda der Fall war. ÖFB-Präsident Gerhard Milletich freut sich jedenfalls über den Coup, der dem Verband mit der Bestellung des „Professors“ gelang: „Es wird sicher keine bequeme Zeit unter ihm, aber wir brauchen Impulse.“

Als Gast eines Medientermins der „Sports Media Austria“ sprach Milletich über …

… die Bestellung von Rangnick zum Teamchef:
Ein Trainer, der in England arbeitet, ist für uns beinahe unmöglich zu bezahlen, da spricht man fast von einem Verhältnis von 1:10. Christoph Freund hat mich aber ermutigt. Er hat gemeint, wir sollten es probieren. So kam es dann zu Gesprächen, die Peter Schöttel und Bernhard Neuhold dann auch intensiviert haben.

Gerhard Milletich

(Bild: GEPA )

… die Motivation des neuen Teamchefs:
Geld ist es nicht. Ralf Rangnick sucht die Herausforderung bei uns. Und er will es den Deutschen, die ihn ja nicht genommen haben, zeigen.

(Bild: GEPA, APA/DPA-ZENTRALBILD/JAN WOITAS Krone KREATIV)

… Rangnicks Befugnisse und seinen Tatendrang:
Über die Befugnisse haben wir noch nicht diskutiert. Jedem muss aber bewusst sein, dass Rangnick etwas bewegen will und auch wird. Es wird sicher keine bequeme Zeit unter ihm, aber wir brauchen Impulse. Wir haben eine echte Chance, dass sich was tut, wichtig ist aber immer der sportliche Erfolg.

… den Länderspiel-Viererpack im Juni:
Das wird sicher eine große Herausforderung gegen Kroatien, zweimal Dänemark und Frankreich. Es geht darum, dass der Teamchef die Mannschaft kennenlernt. Nach diesen vier Spielen wird Rangnick wissen, wie es um unser Nationalteam bestellt ist.

… Ziele, die er als ÖFB-Präsident bis 2024 erreicht sehen will:
Wir wollen uns für die Europameisterschaft qualifizieren - und das überzeugend. Dazu hoffe ich, dass sich das Damen-Nationalteam weiterhin so gut entwickelt. Und in Aspern möchte ich eine Baustelle sehen, die das Ziel eines neuen ÖFB-Zentrums erkennen lässt.