29.04.2022 06:30 |

Rückgang bei Anzeigen

Corona bremste auch Drogenhandel auf der Straße

Die Drogenkriminalität in der Steiermark war im Jahr 2021 weiter rückläufig - was auch der Corona-Pandemie geschuldet sein dürfte. Doch wie in so vielen Bereichen hat auch bei Suchtmitteln der Online-Handel enorm an Bedeutung gewonnen: Statt auf der Straße, bestellen sich immer mehr Steirer ihren „Stoff“ im Darknet.

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Drogenkriminalität ist längst kein ausschließlich großstädtisches Problem mehr, wie auch die Zahlen einer aktuellen FPÖ-Anfragebeantwortung aus dem Innenministerium belegen: Zwar bleibt Graz mit 1542 angezeigten Suchtmittel-Delikten weiterhin steirische Drogenhochburg, allerdings gingen die Zahlen im Vorjahresvergleich um fast 18 Prozent zurück. Zugleich gab es in einigen Bezirken explosionsartige Anstiege (siehe Grafik).

„Die Anzeigenstatistik wird unter anderem auch durch regelmäßige Schwerpunktaktionen oder größere Ermittlungserfolge wesentlich beeinflusst“, erklärt Polizeisprecher Markus Lamb die teilweise rapide gestiegenen Anzeigen in steirischen Bezirken. Dass die Drogenkriminalität 2021 insgesamt dennoch rückläufig war (minus elf Prozent), liegt laut Lamb definitiv auch an der Corona-Pandemie und dem damit einbrechenden Drogenhandel im öffentlichen Raum.

Wenn der Paketbote die Drogen ins Haus bringt
Das heißt aber nicht, dass Drogenkonsumenten nicht andere Wege finden, um an ihren „Stoff“ zu kommen: Ob Cannabis, Kokain oder Ecstasy - immer öfter bestellen Steirer Drogen im Darknet (die „dunkle Seite des Internets“). „Während in der Vergangenheit für den Erwerb von illegalen Suchtmitteln noch der persönliche Besuch von Drogenumschlagplätzen in Ballungszentren erforderlich war, kann man sich diese heutzutage bequem von der Couch aus bestellen und sich diese nach Hause liefern lassen“, sagt Polizeisprecher Lamb.

Diese weltweit problematische Entwicklung stelle die Polizei vor große neue Herausforderungen, doch gelinge es immer wieder auch in diesem schwierigen Bereich kriminelle Netzwerke auszuforschen.

Drogenkriminalität ist vorwiegend männlich
Die FPÖ wollte in ihrer Anfrage auch wissen, wie viele der Anzeigen auf Ausländer entfallen. Von 3768 Delikten gingen 2611 auf Inländer zurück, 863 auf Fremde und 289 auf unbekannte Verdächtige. „Trotz rückläufiger Delikte verzeichnete man bei den fremden Tatverdächtigen in der Steiermark einen Anstieg von fast sechs Prozent“, sagt der steirische FPÖ-Nationalratsabgeordnete Hannes Amesbauer.

Nach Altersgruppe geraten übrigens Personen zwischen 25 und 39 Jahren am häufigsten in Konflikt mit dem Suchtmittelgesetz. Und: Es wurden mehr als fünfmal so viele Männer wie Frauen angezeigt.

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