Schönste Wanderrouten

Frühlingserwachen im Feldkircher Wildpark

Vorarlberg
08.04.2022 10:34

Die heimischen Wild- und Haustiere genießen die milder werdenden Temperaturen genauso wie wir Menschen. Ein Spaziergang am Ardetzenberg in Feldkirch hat für jeden etwas zu bieten - nicht zuletzt für Kinder.

Der Wildpark in Feldkirch ist eine Institution in Sachen Ausflugsziele und sicher kein Geheimtipp. Dennoch lässt sich Altbekanntes immer wieder neu entdecken. Der Wandel der Jahreszeiten sowie die Aktivitäten der verschiedenen tierischen Bewohner sorgen stets für Abwechslung.

Der Wildpark wurde 1963 gegründet und befindet sich auf dem Ardetzenberg in Feldkirch. Rund 140 Tiere sind dort untergebracht, darunter Muffelwild, Minischweine, Rehe, Rotwild, Waschbären, Wildkatzen und Zwergziegen. Die Anlage ist das ganze Jahr über geöffnet und bietet die Möglichkeit, Tiere zu beobachten und mehr über die heimische Fauna und Flora zu erfahren. Ein Spaziergang durch das Areal kann über den Waldlehrpfad verlängert werden, auch ein schöner Spielplatz befindet sich auf dem Gelände. Es können sogar Wald- und Tierführungen gebucht werden.

Wer an einem schönen Frühlingstag auf dem Ardetzenberg wandert, der wird feststellen, dass auch die Tiere das milde Wetter sichtlich genießen. Viele halten ein kleines Nickerchen an einem Sonnenplätzchen. Sogar der scheue Luchs macht es sich dann im Freien gemütlich.

Alles erblüht und gedeiht
Entlang des Weges, am Waldrand und in Wildhecken brechen nun überall Wolken weißer und rosafarbener Blüten hervor - eine wahre Augenweide vor allem, wenn im Hintergrund noch die dick verschneiten Bergspitzen in den blauen Himmel ragen. Faszinierend ist nicht nur die üppige Fülle der Blüten, sondern auch der Kontrast mit dem dunklen, knorrigen Holz der Zweige und Äste. Für den ersten Blütenzauber im Jahr sorgt meist die Kirschpflaume, je nach Region und Witterungsverlauf öffnen sich deren Blüten ab Mitte März und somit rund zwei Wochen vor jenen der Schlehe. Es fällt nicht leicht, die Gewächse voneinander zu unterscheiden.

Die Blüten selbst liefern nur wenig Ansatz zur richtigen Bestimmung und das ist auch kein Wunder, denn Kirschpflaume und Schlehe gehören beide zur Gattung Prunus und setzen auf strahlendes Weiß, um Bestäuber-Insekten anzulocken. Nahezu zeitgleich mit der Schlehe beginnen Pflaume und Zwetschge zu blühen. Auch bei ihnen bieten die Blüte nur wenige Anhaltspunkte zur Bestimmung. Anfang April gesellen sich dann die diversen Kirscharten hinzu und kreieren an manchen Standorten ein regelrechtes Blütenmeer. Für viele Insekten ist dies eine lebenswichtige, erste Nahrungsquelle.

„Babyboom“ im Park
Das Frühjahr ist auch der Zeitpunkt, an dem sich bei vielen Tieren Nachwuchs einstellt. Im Zwergziegengehege im Wildpark gibt es bereits putzige Zicklein zu bewundern. Die ausgewachsenen Tiere erreichen eine Höhe von etwa 30 Zentimetern oder etwas mehr. Die Hausziege hat im Vergleich eine Schulterhöhe von knapp 60 Zentimetern. Auch bei den Wildschweinen kommen die Jungtiere meist im März zur Welt, in Ausnahmefällen auch Ende Jänner oder im Februar. Die kleinen Wildschweine werden Frischlinge genannt und verfügen über das charakteristische mittelbraune Fell mit vier bis fünf gelblich-weißen Streifen, die von den Schulterblättern bis zu den Hinterbeinen reichen. Gemeinsam mit dem Muttertier, der sogenannten Bache, unternehmen sie bereits Ausflüge ins Freie.

Putzige Waschbären
Nur ein kleines Stück vom Wildschweingehege entfernt wohnen die Waschbären. Diese verkriechen sich tagsüber zwar am liebsten in Baumhöhlen, doch die ersten warmen Sonnenstrahlen und leckeres Futter locken sie schon mal ins Freie. Die possierlich aussehenden Tiere gehören zur Familie der Kleinbären und sind ursprünglich in Nordamerika beheimatet. Seit Mitte des 20. Jahrhunderts ist der Waschbär als Neozoen auch auf dem europäischen Festland, dem Kaukasus und Japan vertreten. Seit den 1970er-Jahren sind die Kleinbären in allen österreichischen Bundesländern, außer dem Burgenland, vereinzelt vorzufinden.

Fakten

Typ: abwechslungsreicher Rundweg für die ganze Familie
Dauer: je nach Variante, Wildparkrunde etwa 1 Stunde reine Gehzeit, weitere Möglichkeiten - Rundgang auf dem Waldlehrpfad (große und kleine Runde), Rundweg über die Höhenstraße, den Sautränkeweg und die Schallerhofstraße
Startpunkt: Parkplatz Wildpark, Ardetzenberg Feldkirch
Ausrüstung: gute Laufschuhe, dem Wetter angepasste Kleidung
Einkehrmöglichkeiten: Wildpark Kiosk
Öffentliche Verkehrsmittel: mehrere Buslinien fahren die Haltestelle „Katzenturm“ in Feldkirch an, von dort Beschilderung folgen

Gutes Gedächtnis
Waschbären verfügen über ein ausgeprägtes haptisches Wahrnehmungsvermögen, ihr wichtigster Sinn ist der Tastsinn, wofür sie die Vorderpfoten verwenden. Darüber hinaus haben die Allesfresser ein ausgesprochen gutes Gedächtnis: Bei Versuchen wurde festgestellt, dass sie sich auch nach drei Jahren an die Lösung einer früher gestellten Aufgabe erinnern konnten. Charakteristisch ist die Fellzeichnung der Tiere mit der schwarzen Gesichtsmaske, die sich stark vom restlichen Fell abhebt.

Kurzweiliges Vergnügen
Bei jeder Station im Wildpark gibt es etwas zu entdecken und zu lernen, was den Spaziergang kurzweilig und abwechslungsreich macht.

Nach einem Zwischenstopp bei den Wölfen kann man den Waldpfad retour wählen. Wer möchte hat auch die Möglichkeit, nach Gisingen (circa 30 Minuten) oder nach Altenstadt (über Rheinblickweg rund eine dreiviertel Stunde) zu wandern. 

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