„Die Energiepreise sind sprunghaft und enorm angestiegen“, sagt Peter Mitterer. Der Chef der Hinterglemmer Bergbahnen beobachtet die Entwicklungen gebannt: Verrechnen kann er die Preissteigerungen bei Diesel und Strom in der laufenden Saison dennoch nicht – die Ticketpreise bleiben, trotz der Kostenexplosion. „Das ist nicht eingepreist“, so Mitterer.
Alleine ist der Glemmtaler mit dem Problem nicht: So wie ihm geht es dieser Tage vielen Salzburger Seilbahnern, die ihre Lifte nach wie vor täglich öffnen.
Auch Schmitten-Vorstand Erich Egger kennt das Problem nur zu gut. Zusperren kommt für ihn nicht in Frage. Die Zeller wollen wie geplant bis Ostermontag ihre Lifte betreiben – wie schon in den Jahren vor Corona gibt es ein an die Nachfrage angepasstes Lift-Angebot. „Einfach zusperren geht nicht, wir haben auch Verpflichtungen gegenüber den Hotels, die noch offen haben“, sagt Egger, der auch Sprecher der Salzburger Seilbahner ist.
Vorzeitiges Saisonende ist vorerst kein Thema
Ein vorzeitiger, Energiekosten-bedingter Saisonschluss wie in Kärnten sei in den Salzburger Skigebieten generell kein Thema. Aber: „Heuer wird noch genauer hingesehen. Es wird überlegt, ob man sich jeden zusätzlichen Tag leisten kann“, berichtet Egger.
Auch er will die Preise in der auslaufenden Saison nicht mehr anheben. Der Alpin-Card-Verbund, zu dem die Schmitten zählt, will sich nach dem Sommer beraten. „Es macht keinen Sinn, das jetzt schon festzulegen“, so der Schmitten-Vorstand.
Ähnlich gehen auch die Gasteiner Bergbahnen vor: Bis Ostermontag bleibe preislich alles beim Alten, sagt Chef Franz Schafflinger. Er hat zumindest einen Vorteil: Die Stromverträge laufen bis 2023. Die Dieselpreise haben sich die Gasteiner bis 2024 abgesichert (siehe Interview links unten). Eines beschäftigt dennoch: das vergangene Geschäftsjahr, das coronabedingt in die Chronik eingehen dürfte. „Die Zahlen sind bei uns blutrot, trotz aller Förderungen“, sagt Schafflinger. Dieses Thema beschäftigt längst nicht nur ihn: Etwa auch die Schmitten rechnet mit einem großen Verlust. „So etwas darf nicht noch einmal passieren, sonst haben wir ein Problem“, sagt Egger.
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