Ins Außenamt zitiert

Russischer Botschafter in Wien leugnet Massaker

Politik
05.04.2022 13:42

Der russische Botschafter Dimitrij Ljubinskij ist im Zusammenhang mit „Berichten über die schrecklichen Kriegsverbrechen“ in der Ukraine am Montagabend zum nunmehr vierten Mal innerhalb von wenigen Wochen ins Außenministerium zitiert worden. „Österreich verurteilt diese Taten als Kriegsverbrechen auf das Schärfste“, teilte das Außenministerium nach dem Gespräch von Ljubinskij mit Generalsekretär Peter Launsky-Tieffenthal am Dienstag mit. Der Botschafter schrieb danach auf Facebook von einer „verbrecherischen Inszenierung der ukrainischen Söldner in Butscha“. 

Angesichts der Berichte über „Gräueltaten an unschuldigen Zivilisten aus Butscha, Irpin und anderen ukrainischen Städten wurde ihm vermittelt, dass alle diese Vorfälle umfassend untersucht und die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden müssen“, hieß es. Dem Diplomaten sei die Erwartung Österreichs mitgeteilt worden, dass Russland mit der in Wien ansässigen UNO International Commission of Inquiry on Ukraine voll kooperiere und auch die Empfehlungen der von der OSZE eingesetzten Expertenmission im Rahmen des Moskauer Mechanismus mittragen werde, um volle Aufklärung über diese Vorfälle zu bekommen.

Ljubinskij sei außerdem „erneut und nachdrücklich die Forderung Österreichs nach einer sofortigen Beendigung der militärischen Aggression und des Grauens durch die Russische Föderation vermittelt“ worden. Der Botschafter sei darüber hinaus in Kenntnis gesetzt worden, „dass die andauernde Gewalt weitere massive, schmerzhafte Konsequenzen seitens der EU und ihrer Partner zur Folge haben wird“. Schlussendlich sei klargestellt worden, „dass Falschinformationen weder Untersuchungen mutmaßlicher Kriegsverbrechen an Zivilisten, noch die Strafverfolgung der Verantwortlichen aufhalten werden“.

Botschafter leugnet Kriegsverbrechen weiter
Er sei am Montagabend zum vierten Mal innerhalb der letzten Wochen ins Außenamt bestellt worden und von Generalsekretär Launsky-Tieffenthal empfangen worden, bestätigte Ljubinskij am Dienstagvormittag. „Ich habe kategorisch alle grundlosen Beschuldigungen gegen die Streitkräfte und insbesondere gegen die Staatsführung Russlands zurückgewiesen“, schrieb er auf Facebook. Gleichzeitig beklagte sich der russische Diplomat über „grobe Fälschungen und Videomontagen unterschiedlicher Sujets“, die auch in österreichischen Massenmedien verbreitet würden. Konkret bezog er sich dabei auf eine seines Erachtens „verbrecherische Inszenierung der ukrainischen Söldner in Butscha außerhalb von Kiew“.

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