Keine „Inszenierung“

Butscha: Fotos widerlegen Kreml-Propaganda

Ausland
05.04.2022 07:40

Das Massaker an Zivilisten in der ukrainischen Stadt Butscha sorgte für Entsetzen und Fassungslosigkeit - genau wie die darauffolgende Propaganda des Kremls. Moskau behauptete, die Ukraine hätte den Schauplatz mit Hunderten Leichen „inszeniert“: Die Getöteten seien erst nach dem Abzug der russischen Truppen auf den Straßen platziert worden. Doch Satellitenbilder und Videos beweisen, dass die Todesopfer schon seit Wochen dort liegen - schon während die Stadt von den Russen belagert worden war.

Nach Veröffentlichung der schockierenden Bilder hatte die Darstellung Moskaus für Aufsehen gesorgt: Die russische Regierung sprach von einer „Provokation von ukrainischen Radikalen“. Die Bilder seien manipuliert worden. Die russische Botschaft sprach von einer „Inszenierung des Kiewer Regimes für westliche Medien“. Doch diese Vorwürfe wurden nun als Lüge entlarvt.

Die Satellitenbildfirma Maxar Technologies veröffentlichte hochauflösende Bilder, die „die jüngsten Videos und Fotos in den sozialen Medien, auf denen Leichen zu sehen sind, die seit Wochen auf der Straße liegen“, bestätigen. Die Fotos würden beweisen, dass viele Zivilisten bereits während der Besetzung Butschas durch russische Truppen getötet wurden, berichtete die „New York Times".

Die renommierte Zeitung wertete ein Video eines ukrainischen Gemeinderats vom 2. April aus - bei einer Fahrt auf der Yablonska-Straße sind viele getötete Opfer auf der Fahrbahn zu sehen. Dieser Clip wurde mit Satellitenbildern vom 11. März verglichen. Darauf sind die elf Leichen ebenfalls zu sehen. Weitere Luftaufnahmen zeigen, dass die Körper während dieser Zeit auch nicht bewegt wurden.

Wie die Menschen genau ums Leben kamen, ist noch nicht geklärt. Einschlagskrater, die neben den toten Körper zu sehen sind, geben allerdings Hinweise. Einigen Opfern hatten gefesselte Hände. Zuvor hatten schon Reuters-Reporter berichtet, einen Mann mit Kopfschuss gesehen zu haben, dessen Hände hinter dem Rücken zusammengebunden waren.

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