In der Nacht von Sonntag auf Montag griffen Hacker das Computersystem der Universität Salzburg an – betroffen ist auch ein E-Mail-Server, über den die 3000 Uni-Mitarbeiter ihre Nachrichten empfangen und versenden. Genau das klappt nun seit knapp einer Woche gar nicht mehr. Die Hochschule beauftragte daraufhin eine externe Firma. Wie lange das Mail-Postfach der Mitarbeiter nun leer bleibt, ist jedoch ungewiss. „Wir arbeiten mit Hochdruck und rund um die Uhr an der Wiederherstellung“, sagt Rektor Hendrik Lehnert.
Probleme wirken sich auf ungeahnte Bereiche aus
Der Hacker-Angriff zieht weite Kreise - auch in Bezug auf die bevorstehende Rektor-Wahl. So wird die Mehrheit im Senat am kommenden Dienstag entscheiden, ob Lehnert nahtlos eine zweite Amtszeit anhängen darf, oder ob es eine neue Ausschreibung braucht. Da die Senatsmitglieder recht unterschiedliche Meinungen zu Lehnert haben, könnte die Entscheidung knapp werden - wenn überhaupt eine Sitzung stattfindet.
Denn: Vorab müssen die Tagesordnungspunkte an die Teilnehmer verschickt werden. Das hat zwar noch funktioniert, nun können die Mitglieder aber nicht mehr auf das E-Mail zugreifen und sich somit nicht auf die Sitzung vorbereiten. Da es so einen Fall noch nie gab, muss der Senat das weitere Vorgehen erst prüfen.
Übrigens: Noch ein Thema ist für die Sitzung vorgemerkt, nämlich ein Auftritt von Lehnert im März. Er referierte dort über William Shakespeare und zog Parallelen zum Uni-Leben. Was die Zuhörer irritierte: Lehnert las seitenweise aus einem bekannten Buch ab, ohne es dabei als Quelle zu nennen, beziehungsweise seine Aussagen als Zitat zu kennzeichnen. Nun steht die Frage im Raum, wie genau er es mit der wissenschaftlichen Praxis nimmt...
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