Oscar-Preisträger und Aktivist Sean Penn hat kurz vor der Verleihung der 94. Academy Awards in der Nacht auf Montag zu einem Boykott der Gala aufgerufen, falls sie ohne den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj stattfindet. In einem Interview sagte der 61-Jährige, dass ein Erscheinen Selenskyjs bei der Show vor einem Millionenpublikum eine großartige Gelegenheit für eine Ansprache wäre.
Penn, in Hollywood als Schauspieler und Regisseur bekannt, befürchtet, dass die Filmakademie dies nicht weiter verfolgt habe. In diesem Fall wäre das der „schamloseste Moment in der Geschichte Hollywoods“. Penn rief zu Protesten und zu einem Boykott der Gala auf, falls sich die Filmakademie tatsächlich nicht um Selenskyj bemüht habe, dessen Land von Russland angegriffen worden war.
Er selbst würde seine beiden Oscar-Statuen aus Protest „einschmelzen“, sagte Penn, der diese für die Filme „Mystic River“ und „Milk“ gewonnen hat.
Zu Fuß aus der Ukraine nach Polen geflüchtet
Penn, der sich zurzeit in Polen aufhält und dort mit seiner Hilfsorganisation Core ukrainische Flüchtlinge unterstützt, war mehrfach mit Selenskyj zusammengetroffen. Er arbeitet an einer Dokumentation über den Krieg und war kürzlich zu Fuß aus der Ukraine geflüchtet.
Rampenlicht für ernste Botschaft nutzen
Im Vorfeld der Oscars wurde viel spekuliert, wie die Veranstalter mit dem Krieg in der Ukraine während der Show umgehen werden. Sie würde das Rampenlicht für eine ernste Botschaft nutzen wollen, so Moderatorin Amy Schumer vorab. Sie habe vorgeschlagen, Selenskyj per Videoauftritt sprechen zu lassen, doch dies sei letztlich nicht ihre Entscheidung.
Produzent Will Packer ließ noch alles offen. Er hoffe aber, dass dies eine Nacht zum Feiern werde, um der „turbulenten Zeit in aller Welt“ für einige Stunden zu entkommen.
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