Valve-Boss liefert aus

Das Steam Deck ist da: So reagieren erste Tester

Elektronik
03.03.2022 05:59

Seit einigen Tagen liefert Steam-Betreiber Valve die ersten Exemplare seines Steam Deck an die Vorbesteller aus. Groß sind die Stückzahlen noch nicht: Im Video sehen Sie, wie Firmengründer Gabe Newell persönlich Gaming-PCs im Handheld-Format an Computerspieler ausliefert. Die reagieren recht angetan auf den Linux-PC im ungewöhnlichen Formfaktor. Tester identifizieren aber auch ein paar Kritikpunkte.

Das Steam Deck ist nach Gamepads, Spiele-Streaming-Boxen und VR-Equipment das jüngste Hardware-Projekt der „Half Life“-Schöpfer: Ein PC im Mobilkonsolenformat mit einen eigens designten Hauptprozessor von AMD mit vier flotten Zen-2-Rechenkernen und integrierter RDNA2-Grafik, der ähnlich viel Leistung wie eine PS4 liefern soll.

Es gibt 16 Gigabyte LPDDR5-Speicher, je nach Version 64 bis 512 Gigabyte Flash- bzw. SSD-Speicher und einen microSD-Slot. Dazu gibt es ein Sieben-Zoll-Display (1280 x 800 Pixel), Gamepad- und Touchpad-Eingabemöglichkeiten sowie einen Lagesensor. Preislich werden je nach Speicherausstattung 420 bis 680 Euro fällig - theoretisch.

Ohne Vorbestellung kaum zu kriegen
In der Praxis braucht man eine Einladungs-Mail, um das Gerät bestellen zu können: Eine solche hat bislang nur eine begrenzte Zahl von Vorbestellern erhalten. Wer jetzt bestellt, muss noch einige Monate auf sein Gerät warten - oder sich am Gebrauchtmarkt umsehen, wo aberwitzige Summen bis jenseits der 2000 Euro verlangt werden.

Die globale Chipknappheit überschattet also auch die Einführung des Steam Deck - wenngleich das Einladungssystem ein wenig gegen die bei anderen Konsolen üblichen „Scalper“-Käufe helfen sollte, bei denen Hardware gehamstert wird, um sie dann zum höheren Preis weiterzuverkaufen.

Stark und vielseitig, aber groß und laut
Bei Testern, die bereits eines in die Finger bekommen konnten, kommt das Hardware-Paket, das Valve geschnürt hat, gut an. Bei „PC Games Hardware“ lobt man viel Leistung für günstigstenfalls 420 Euro und urteilt, es handle sich um ein „feines und wirklich faires Steam-Paket“.

Die Verarbeitungsqualität stimme, mit 670 Gramm Kampfgewicht sei das Steam Deck aber eher klobig und ein Gerät für größere Hände. Unter Last könne der Lüfter ziemlich laut werden.

Bei der Akkulaufzeit gibt es stark schwankende Ergebnisse. Je nachdem, ob man anspruchslose Retro-Spiele wie „Stardew Valley“ spiele oder moderne 3D-Spiele, seien 1,5 bis sieben Stunden realistisch.

Die Software wirke stellenweise noch unfertig, moniert das Spielemagazin „Gamestar“, und sieht im Steam Deck vor allem ein spannendes Zweitgerät für Spiele, die man gut mit einem Controller spielen kann. Für Shooter und Strategiespiele eigne sich das Gerät trotz programmierbarer Steuerung, Touchpads und Bewegungssensor nur eingeschränkt.

Interessante Software-Ausstattung
Großes Lob gibt es für die Offenheit des Betriebssystems: Valve hat am Steam Deck ein im Prinzip auch mit einer Desktop-Oberfläche (KDE Plasma) nutzbares Linux-System vorinstalliert, das dank der Kompatibilitätslösung Proton die meisten Windows-Spiele ausführt. Auch für Spiele-Streaming vom Gaming-PC ist das Gerät geeignet.

Der Nutzer ist, anders als bei Spielkonsolen von Microsoft, Nintendo oder Sony, selber der Chef auf dem System, kann Zusatz-Software wie Konsolen-Emulatoren oder auch ein Windows-Betriebssystem installieren, wie es ihm beliebt. Für Bastler, urteilen viele Tester, sei das Steam Deck ein Traum.

Für den Durchschnittsspieler stellen sich bei so einer Herangehensweise Fragen zur Kompatibilität seiner Spielesammlung. Die versucht man mit einem Prüfsiegel proaktiv zu beantworten: Auf einer eigens eingerichteten Website können Spieler Nachschau halten, wie gut Spiele aus ihrer Steam-Bibliothek auf dem Gerät laufen. Auch das Benutzer-Interface des Steam Deck bietet entsprechende Sortiermöglichkeiten.

Vor allem bei Einzelspielertiteln ist der Prozentsatz der sehr gut oder gut lauffähigen Titel recht hoch, bei eigentlich für Windows-PCs programmierten Mehrspieler-Games gibt es hingegen mitunter Probleme.

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