Irland-Reise
Queen beendet ihre viertägige Visite unter großem Lob
In der Rede hatte die 85-Jährige Monarchin den Konflikt zwischen den Nachbarn bedauert und den Opfern ihr "tiefes Mitgefühl" ausgesprochen. "Es ist traurige und bedauerliche Realität, dass unsere Inseln in der Geschichte mehr als ihren gerechten Anteil an Kummer, Unruhe und Verlust erfahren haben", sagte Elizabeth II. Im Nachhinein gebe es "viele Dinge, von denen wir wünschten, wir hätten sie anders oder gar nicht gemacht." Beide Staaten seien aber nunmehr "feste Freunde und gleichberechtigte Partner", so die Queen.
Das ersehnte Wort "Sorry" fiel zwar nicht, doch Elizabeth II. hat bei ihrer Reise durch die Republik Irland ihren eigenen Weg gefunden, ihr Bedauern über den jahrhundertealten Konflikt zwischen Briten und Iren auszudrücken. So tat sie etwa Dinge, die noch vor wenigen Jahren unvorstellbar gewesen wären: Sie ehrte irische Freiheitskämpfer, besuchte Orte, an denen Briten einst auf Iren schossen und gestand Fehler ein. Die Queen sprach zudem Irisch, trug die Nationalfarbe Grün und das irische Kleeblatt-Symbol.
Von irischer Seite schallte es ebenso positiv zurück. Politiker und Kommentatoren waren sich einig, dass neue Zeiten in der irisch-britischen Geschichte angebrochen sind. Fast schien es, als ob alles normal sei im Verhältnis zwischen den Nachbarn, die eine blutige Geschichte teilen.
Lob von Sinn-Fein-Chef
Selbst der Chef der einst anti-britischen Sinn-Fein-Partei, Gerry Adams, zeigte sich von der Rede der englischen Königin beeindruckt und lobte den "ernsthaften Ausdruck von Mitgefühl" durch die Queen für die Menschen, die unter dem jahrhundertealten Konflikt zwischen Irland und dem Vereinigten Königreich gelitten haben. Nun müssten auf die "wichtigen Gesten und Aussagen" allerdings Taten folgen, sagte er in einem Interview mit dem britischen Sender BBC.
Der Politiker, dessen Partei für eine Eingliederung der britischen Provinz Nordirland in die Irische Republik kämpft, galt im Vorfeld als einer der erbittertsten Gegner des Besuchs der Queen. Bei Bekanntgabe der Reisepläne hatte er gesagt, er halte die Staatsvisite für "verfrüht". Sie sei für viele Iren eine "Beleidigung", "vor allem für die Opfer der britischen Herrschaft".
Beziehungen durch Nordirland-Konflikt getrübt
Die Beziehung der Länder ist bis heute durch den Nordirland-Konflikt getrübt. Seitdem die Republik Irland in den 1920er-Jahren unabhängig wurde, kämpfen in der weiterhin britischen Region Nordirland zwei Lager um deren Zugehörigkeit. Pro-britische Protestanten wollen weiter zum Vereinigten Königreich gehören, die republikanischen Katholiken fordern eine vereinte Republik Irland.
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