Bei LK-Vollversammlung

Wut-Landwirt ortet billige Propaganda

Kärnten
19.02.2022 13:32

Bei den Bauern in Kärnten scheint es zu rumoren. Mit Plakaten machte am Freitag der Landwirt Adolf Riautschnig im Rahmen der Landwirtschaftskammer-Vollversammlung auf Missstände aufmerksam: „Das Bild der heilen Landregion mit glücklichen Landwirten und fröhlichen Kühen ist nichts als billige Propaganda!“

Und der ehemalige Präsident des Unabhängigen Bauernverbands erhebt schwerwiegende Vorwürfe: „Zu Dumpingpreisen verdonnert, wird hier ein ganzer Berufsstand in die Versklavung getrieben!“ Riautschnig ortet eine zerrissene Gesellschaft und plädiert für mehr Solidarität.

„Jeder möchte offenbar nur seine eigene Agrarpolitik durchziehen. Dabei sollten wir alle an einem Strang ziehen, gemeinsam gegen Billigimporte, Dumpingpreise und Verschuldung ankämpfen!“, mahnt der 86-jährige Vollerwerbsbauer aus Glanegg, der bereits in seinem Buch „Bauern im Untergang“ sein Plädoyer fürs Bauerntum auf Papier gebracht hat: „Ob blau, schwarz, grün oder rot – Solidarität ist das Gebot. Wir dürfen nicht dabei zusehen, wie Höfe sterben, verzweifelte Landwirte in den Suizid getrieben werden. In Österreich sperren täglich sieben Betriebe ihre Stalltür zu – für immer!“

Der erfahrene Landwirt macht sich auch Gedanken über den Klimawandel. „Tausenden Kleinbauern wird ständig vorgehalten, sie könnten dazu beitragen, unser Klima zu schützen – die Agrarindustrie hat bisher jedoch noch nichts dergleichen versucht!“ Im Gegensatz zur Demo 2019, als 40 Landwirte die Sitzung gestürmt hatten, endete Riautschnigs stiller Protest diesmal friedlich.

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