Auch diese Woche gingen die Provokationen rund um den Russland-Ukraine-Konflikt munter weiter: Der britische Partylöwe, pardon: Premier Johnson verärgerte den Kreml, indem er ein lange geplantes Telefonat mit Präsident Putin absagte, weil just zu dem Zeitpunkt ein Bericht über seine feuchtfröhlichen Corona-Feiern publik wurde. Dienstag fand Johnson dann plötzlich Zeit für ein Gespräch mit dem ukrainischen Präsidenten Zelenskij.
Zeitgleich äußerte sich Putin erstmals öffentlich zur Krise. Die USA wollten „Russland in einen Krieg ziehen“, um Sanktionen durchsetzen zu können. Freitag garantierte der chinesische Präsident Xi auch noch die militärische Unterstützung Putins im Falle eines NATO-Konfliktes.
Mein Freund, der US-Regisseur Oliver Stone, hat vor fünf Jahren die Doku „Die Putin-Interviews“ gedreht und dabei dessen Perspektive beleuchtet: Seit dem Zerfall der UdSSR hat die NATO in Osteuropa, also vor Russlands Haustüre, ihre atomaren Waffensysteme positioniert. Sollte auch die Ukraine von den USA in die NATO-Arme gelockt werden, ist ein Krieg fast programmiert. In Europa. Zum Schaden Europas. Weil sich die EU von den USA via NATO fernsteuern lässt.
De facto braucht die EU eine eigene Sicherheitsarchitektur: eigenständige Vereinigte Staaten von Europa, die sich selbst um ihre Verteidigung kümmern. Andernfalls macht diese EU auch für Österreich, das seine neutrale Position gefährdet, wenig bis keinen Sinn.
Christian Baha, Kronen Zeitung (Gastkommentar)
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