33. Bundesliga-Runde

Sturm – Austria endet 1:1, Rapid erneut ohne Sieg

Fußball
11.05.2011 23:02
Im Schlagerspiel der 33. Runde der tipp3-Bundesliga haben sich Sturm Graz und die Wiener Austria am Mittwochabend in der ausverkauften UPC-Arena mit einem 1:1 getrennt. Durch das schlussendlich gerechte Remis liegen die Steirer drei Runden vor Schluss mit 57 Zählern einen Punkt vor Titelverteidiger Red Bull Salzburg (56), der bereits am Dienstagabend einen 4:2-Heimsieg über Kapfenberg gefeiert hatte, an der Spitze. Die Austria (55) ist nun zwei Zähler hinter Sturm Dritter. Der LASK steht nach einem 0:0 in Wiener Neustadt als Absteiger fest.

Rekordmeister Rapid fehlen nach einem torlosen Remis gegen den Vorletzten Mattersburg bereits fünf Punkte auf Platz drei und den damit verbundenen Startplatz in der Europa-League-Qualifikation. Die Hütteldorfer sind weiter einen Zähler hinter Cup-Finalist Ried, der bei Wacker Innsbruck nach langer Führung noch den späten Ausgleich (91.) zum 1:1 kassierte, nur Tabellenfünfter.

Sturm Graz - Austria Wien 1:1
Das Duell der beiden mit Abstand torgefährlichsten Teams der Liga ließ auf ein Offensivspektakel hoffen. Und die 15.300 Fans wurden nicht enttäuscht. Austrias Goalie-Routinier Szabolcs Safar war bereits nach wenigen Sekunden gefragt, bei einer verunglückten Kopfball-Abwehr seines Vordermannes Florian Klein war der 36-Jährige hellwach (2.). Die Austria machte rasch deutlich, dass man auf die Tabellenführung, also auf drei Punkte aus war. Nacer Barazite verfehlte mit einem gefühlvollen Schlenzer nur knapp das rechte Eck (5.), Roland Linz ließ eine gute Kopfball-Möglichkeit aus (9.).

Die "Veilchen" waren in einem temporeichen, offensiv geführten Spiel eine Spur aktiver. Schüsse von Zlatko Junuzovic (25.) und Michael Liendl (36.) waren aber eine leichte Beute für Sturm-Keeper Christian Gratzei. Das erste Tor gelang aber Sturm. Ein Schussversuch von Florian Kainz landete genau bei Kienast, der Manuel Ortlechner entkam und wuchtig zum 1:0 einschoss (37.). Der Ausgleich ließ nicht lange auf sich warten, allerdings roch es dabei stark nach Abseits. Nach Lochpass von Barazite standen Junuzovic und Linz alleine vor Gratzei, Junuzovic legte quer und Linz schob ins leere Tor ein (41.).

Linz übernahm damit wieder die alleinige Führung in der Schützenliste, der Austrianer führt mit 19 Treffern ein Tor vor Sturm-Goalgetter Kienast. Nach dem Wechsel blieb die Partie lebendig, Imre Szabics für Sturm (46.) und Linz für die Austria (52., 57.) hatten Tor Nummer drei auf dem Fuß. Nach einer Stunde wurde das Risiko auf beiden Seiten geringer, die Emotionen schnellten hingegen in die Höhe. Pürcher sah nach 69 Minuten eine umstrittene Gelb-Rote Karte, für Sturm war es der erste Ausschluss im gesamten Saisonverlauf.

In Überzahl bot sich der Austria die große Gelegenheit, die Pole Position im Meisterrennen zu übernehmen. Doch Sturm verteidigte sich geschickt. Und ab der 86. Minute hieß es Zehn gegen Zehn, denn auch Barazite flog mit Gelb-Rot vom Rasen. Aus einem kuriosen Grund ist Austrias Junuzovic im nächsten Spiel am Samstag gegen Innsbruck gesperrt. Der Mittelfeldspieler sah in der 27. Minute seine fünfte Gelbe, weil ihn der schwache Referee Thomas Gangl mit dem wahren Übeltäter Marin Leovac verwechselte.

Rapid Wien - Mattersburg 0:0
Rekordmeister Rapid kam im Heimspiel gegen den Tabellenvorletzten Mattersburg nicht über ein torloses Remis hinaus. Den Hütteldorfern fehlen nach dem vierten sieglosen Pflichtspiel in Serie nun drei Runden vor Schluss bereits fünf Punkte auf Rang drei und den damit verbundenen Startplatz in der Europa-League-Qualifikation.

Während die Rapidler von den nur 13.000 Zuschauer am Ende gnadenlos ausgepfiffen wurden, hatte Mattersburg im Gegensatz zu den Gastgebern doppelten Grund zur Freude. Nicht nur, dass die Burgenländer im vierten Saisonduell mit den Grün-Weißen ihren bereits fünften Punkt eroberten, sind sie nun endgültig gerettet. Bei elf Punkten Vorsprung können sie auch rechnerisch nicht mehr vom abgeschlagenen Schlusslicht LASK eingeholt werden.

Rapid war zwar von Beginn an überlegen, spielte aber gegen die ganz auf Defensive ausgerichteten Gäste zu ideenlos. So war Mattersburg-Schlussmann Borenitsch bei einem Trimmel-Drehschuss (10.) und Hofmann-Weitschuss (12. im Nachfassen) auf dem Posten. Dazu hatte er in Minute 25, als er eine abgerissene Trimmel-Flanke an den Pfosten abwehrte, auch Glück. Auf der Gegenseite musste Payer nur bei einer Spuller-Flanke eingreifen, hatte mit dieser jedoch große Mühe (31.).

Im Finish der ersten Hälfte sorgten zwei Szenen für Aufregung. Hofmann wurde zunächst von Malic brutal gelegt, dieser sah für diese ausschlusswürdige Aktion von Schiedsrichter Hameter nur Gelb. In der Nachspielzeit stand dann erneut Hofmann im Mittelpunkt, als er in einer Frustaktion zunächst den Ellbogen ausfuhr und dann mit Farkas im wahrsten Wortsinn zusammenstieß. Obwohl sich der Mattersburg-Außenverteidiger dabei eine blutige Nase holte, gab es nicht einmal Gelb für den Rapid-Kapitän.

Unmittelbar nach der Pause streckte Rapid-Außenverteidiger Kayhan per Ellbogen im Zweikampf Mattersburg-Kapitän Mörz nieder, auch für diese Aktion gab es keine Verwarnung. An der Spielcharakteristik änderte sich in Hälfte zwei nichts, Rapid machte weiter das Spiel, versuchte es aber weiterhin vermehrt mit der Brechstange. Schüsse von außerhalb des Sechzehners von Drazan (54./Freistoß), Kayhan (59.) und Salihi (64.) verfehlten allesamt ihr Ziel. Mattersburg hatte nach dem Wechsel eine tolle Konterchance: Nach Vorarbeit von Ilsanker und Pass von Spuller zischte ein Farkas-Schuss nur um wenige Zentimeter am langen Eck vorbei (73.).

Wacker Innsbruck - Ried 1:1
Der FC Wacker Innsbruck und die SV Ried trennten sich vor 7.800 Zuschauern mit einem 1:1 (0:1). Die Gastgeber sind damit weiter Sechster, der Cupfinalist aus Oberösterreich verlor durch das bereits sechste Remis in den jüngsten sieben Spielen den Anschluss an das Top-Trio. Die Innviertler liegen nun schon vier Punkte hinter dem dritten Platz, den die Wiener Austria einnimmt.

Die erstmals seit dem Sommer mit zwei Sturmspitzen (4-4-2) angetretenen Innsbrucker erst nach einer Viertelstunde zur ersten nennenswerten Chance. Danach waren zunächst die Rieder das gefährlichere Team. Weitschüsse von Lexa (18.) und Carril (24.) verfehlten das Ziel nur knapp. Wenig später parierte Planer einen Kopfball von Ried-Kapitän Glasner nach einem Eckball bravourös.

Dann übernahmen aber die Tiroler, die bereits in der neunten Minute den am Oberschenkel verletzten Spielmacher Merino vorgeben mussten, die Initiative. Mehr als ein Schreter-Schuss (27.) und ein Kopfball von Bammer (28.), den Gebauer sehenswert zur Ecke abwehrte, schaute dabei aber nicht heraus.

Auf der Gegenseite ermöglichte ein Schnitzer von Planer und die schlecht postierte Wacker-Hintermannschaft den Riedern den Führungstreffer. Riegler war im Getümmel nach einem Eckball von Mader als Letzter am Ball. Kurz darauf waren die Tiroler bei einem Halbvolleyschuss von Schreter knapp am Ausgleich dran. Der Versuch des Offensivspielers ging nur wenige Zentimeter am Kreuzeck vorbei. Weitere Höhepunkt blieben bis zur Pause aus.

Gleich nach Wiederbeginn erhöhten die Tiroler die Schlagzahl, fehlende Präzision verhinderte aber vorerst Zählbares. In der 64. Minute klärte Nacho nach einem Fehler von Gebauer, der eine Freistoßflanke verfehlte, bei einem Schuss von Sturmspitze Burgic knapp vor der Linie. Die Oberösterreicher beschränkten sich nur mehr auf Konterstöße.

Bei den Innsbruckern schien die Luft nach 75 Minuten draußen zu sein. Zu allem Überfluss sah dann auch noch Schreter nach einer angeblichen Tätlichkeit Rot und wenig später Pichler wegen eines Fouls die Gelb-Rote Karte. Kurz darauf musste aber auch der Rieder Schrammel mit Gelb-Rot vom Platz.

Die Ausgleichsbemühungen der Tiroler wurden in der Nachspielzeit aber doch noch belohnt. Der eingewechselte Köfler traf bei seinem Bundesligadebüt mit einem Distanzschuss zum 1:1. In der 34. Runde trifft Innsbruck am Samstag auswärts auf die Austria, Ried empfängt Tabellennachbar Rapid.

Wiener Neustadt - LASK Linz 0:0
Endgültig besiegelt ist seit Mittwoch der Abstieg des LASK aus der Bundesliga. Die Oberösterreicher kamen auswärts gegen den SC Wiener Neustadt zwar zu einem torlosen Remis, können den Vorletzten SV Mattersburg (0:0 auswärts gegen Rapid) nun in den ausstehenden drei Runden bei elf Punkten Rückstand aber nicht mehr einholen.

Damit schloss sich in Wiener Neustadt für die Linzer, die zum fünften Mal aus dem Oberhaus absteigen müssen, ein Kreis. Zu Saisonbeginn waruer, eine dementsprechende Stimmung, wenig Tempo und nahezu keine Torchancen. Die Partie, das 50. Bundesliga-Match für Peter Schöttel als Cheftrainer, hatte den Charakter eines Freundschaftsspiels. Manfred Razenböck, der anstelle von Saso Fornezzi zu seinem Saisondebüt im Wiener-Neustadt-Tor kam, musste sein Können nur bei einem Linksschuss von Bukva aus 15 Metern beweisen (18.). Auf der anderen Seite parierte Thomas Mandl einen Helly-Schuss zur Ecke (43.) und war beim darauffolgenden Ramsebner-Kopfball ebenfalls auf dem Posten (44.).

Nach dem Seitenwechsel wurde das Niveau etwas besser. Ein Simkovic-Volleyschuss sprang von der Latte zurück ins Feld (58.). Mit Fortdauer der zweiten Hälfte kämpften die Linzer vermehrt um ihre letzte Chance auf den Klassenerhalt, wurden aber für ihre Bemühungen nicht belohnt. Der starke Razenböck parierte einen Metz-Kopfball über das Tor (68.) und machte einen Winkler-Schuss mit einer Fußabwehr zunichte (69.).

Die letzte Chance hatten aber wieder die Gastgeber. Bundesliga-Debütant Christopher Tvrdy, der es in der 2. Landesliga Ost im Zweierteam in dieser Saison auf 17 Treffer gebracht hat, scheiterte kurz nach seiner Einwechslung aber nach einem Salkic-Querpass aus kurzer Distanz an Mandl (85.).

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(Bild: KMM)



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