Auspacken, analysieren, dokumentieren, umpacken: Zwei Wochen lang waren die Kriminal-Biologinnen Karin Michalski und Gabriela Wißmüller an der Arbeit, um die 105 Kilogramm Kokain nach Qualität und Reinheit zu untersuchen. "Eine so große Menge bedarf einer großen Sorgfalt", weiß Kripo-Chef Albert Struber: "Das war eine logistische Herausforderung."
Schwarzmarktwert über 80 Millionen
Jetzt sind die Analysen im Labor abgeschlossen. Ergebnis: Das Kokain ist von bester Qualität. "Handelsübliches Suchtgift, das gestreckt einen Schwarzmarktwert von mehr als 80 Millionen Euro Gewinn abgeworfen hätte", erklärt Struber. Hätte – denn nun werden die Drogen fein säuberlich in Plastikkisten gestapelt und dem Gericht übergeben.
Die Arbeit der Kriminalisten ist damit getan, jetzt ist die Justiz am Zug. Bekanntlich stellte die Salzburger Staatsanwaltschaft ein Übernahme-Ersuchen an Kroatien – was die in der Schanzlgasse inhaftierten Miroslav A. (36) und Marina (36), seine Freundin, ablehnten. Kein Wunder: Den beiden Verdächtigen drohen in der Heimat 40 Jahre Haft, in Österreich läge der Strafrahmen bei einem bis 15 Jahren. "Die Haftbedingungen in Kroatien sind bedenklich", so die zwei Verteidiger Kurt Jelinek und Franz Essl.
von Max Grill, Kronen Zeitung
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