Da klingelt die Kasse!

Neue Steuern braucht das Land – die Möglichkeiten

Steiermark
07.04.2011 09:24
Also, g'spart muss werden, das haben die Leut' im Land schon verstanden. 55 Prozent der Steirer akzeptieren das, so eine "Krone"-Umfrage. Doch dass der Gürtel lediglich bei den Leistungen, also den Ausgaben stramm gezogen wird, wollen viele nicht verstehen. Man könnte sich auch um Einnahmen kümmern…

Auf Steuern hat zwar der Bund beinah Exklusivrechte - wir kriegen dann im Zuge des Finanzausgleiches wieder etwas retour - , ein paar kreative Möglichkeiten gäbe es allerdings schon. Nur hingreifen muss man sich trauen…

20 Millionen bei Jagdabgabe drinnen
Da gibt es, Freunde des Waidwerks mögen verzeihen, die Jagdabgabe. 3.000 Reviere - hat der Rechnungshof recherchiert - zählt man in der Steiermark, ordentliche 1.640.000 Hektar groß. Und die Einnahmen fürs Land? Knapp zwei Millionen Euro im Jahr, über den Daumen gerechnet also 660 Euro pro Revier. Ganz schön mau. Da es meist nicht Gemeindearme sind, die "jagern", könnte man hier die Schraube anziehen. Ums Zehnfache, glauben Experten! Das würd' die einzelnen Jagdpächter auch nicht viel ärmer machen, dem darbenden Budget aber immerhin 20 Millionen bringen. Pro Jahr wohlgemerkt. Damit könnte man ganz schön viele Therapien finanzieren…

Automatengebühr erhöhen
Nächste Einnahmequelle, die sprudeln könnte: Spielautomaten! Einen Tausender pro Monat müssen Betreiber aktuell bei uns abliefern, in Wien sind's 1.400. Legt man diese vier Hunderter mehr auf die 4.700 "Einarmigen Banditen" um, dann wären das gut 1,8 Millionen im Monat oder 21 Millionen im Jahr. Ja, auch Kleinvieh macht Mist.

Die Landes-Kommunisten haben das übrigens ausgerechnet. Die kämpfen ja schon seit Jahren für höhere Abgaben. "Uns ist schon bewusst, dass hier einflussreiche Lobbyisten agieren, aber Spitäler sperren und Sozialleistungen streichen, dafür der Glückspielbranche Privilegien zugestehen, das ist grauslich", argumentiert Abgeordneter Werner Murgg. Da hat er nicht unrecht: Auf die gesamte Periode gerechnet sind's immerhin 100 Millionen Euro, die die höhere Abgabe bringen würde.

"Schottersteuer"
Naturnutzungsabgabe ist auch so ein Begriff der immer dann durch die Gegend geistert, wenn's finanziell vorn und hinten zwickt. Ein paar Anläufe hat es für die "Schottersteuer" schon gegeben, alle sind gegen die Wand geknallt. Jetzt denkt man wieder darüber nach.

Wassersteuer
Auch die Idee der Wassersteuer könnte man ventilieren, um die gab's ja schon ein ordentliches Bahöö. Weil zwei Drittel unseres Quellwassers vom Hochschwab aus direkt in die Bundeshauptstadt gehen, wollte das Land ein bisserl mitschneiden, doch die Wiener strampelten…

Also, alle diese Maßnahmen würden den Einzelnen wenig treffen, aber ordentlich was in die maroden Kassen spülen. Landesregierer, geht's es an!

"Steiermark Inoffiziell" von Gerhard Felbinger, "Steirerkrone"

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