GUTEN MORGEN

Kein Fasching | Kein Klatschen

Heute beginnt offiziell der Fasching. Was unsere Politik allein gestern in Sachen Corona lieferte erinnerte auch an Fasching, war allerdings alles andere als lustig (das sagt man dem Fasching selbst ja auch manchmal nach). Abgeliefert wurde eine einzige Kakophonie, eine Reihe von einander widersprechenden Stellungnahmen. An Aussagen, die teils nur schwer seriös einzuordnen sind. Wobei nicht aus den Augen zu verlieren wäre: Die Zahl der Neuinfizierten lag gestern mit 11.398 auf einem Allzeit-Hoch, gleichzeitig wurden auch wieder mehr Intensivbetten belegt - und sind weitere 23 Corona-Tote zu beklagen. Die Inzidenz liegt in Österreich nun bei 710. In Deutschland, wo man ernsthaft über Notmaßnahmen diskutiert, stieg sie gestern auch - auf 232. Und worüber wurde hierzulande diskutiert, nein gestritten? Soll es einen Lockdown geben (was immer mehr Experten dringend raten). Soll es einen Lockdown nur für Ungeimpfte geben (was viele für schwer kontrollierbar halten). Soll es einen Lockdown nur in den schwer belasteten Bundesländern Salzburg und Oberösterreich geben (was die Landeshauptleute dort nicht wollen). Oder soll es zumindest einen Lockdown für die Ungeimpften in Salzburg und Oberösterreich geben (das wollen die Landeshauptleute auch nicht). Der Bundeskanzler kann sich dagegen einen Lockdown für die Ungeimpften schon vorstellen. Der Gesundheitsminister will diesen für Salzburg und Oberösterreich. Alles klar? Nein? Aber so läuft das mit der Pandemie-Bewältigung in Österreich. Wen wundert´s da noch, wenn wir uns an die Weltspitze heranpirschen. Damit wir uns richtig verstehen: Weltspitze bei den Infektionen. Diesen extrem zweifelhaften Titel hatten wir bereits einmal…  

Kein Klatschen. Unterdessen schreien die Ärzte und Pfleger laut nach Hilfe - aber in der Politik will es keiner hören. Unter dem Schlagwort „5 nach 12“ demonstrierte Spitalspersonal gestern in ganz Österreich 5 Minuten nach 12 Uhr. Und wollte so vermitteln, dass man nicht am sprichwörtlichen „Anschlag“, sondern schon darüber sei. Wie man weiß, entsteht die prekäre Situation in den Intensivstationen nicht zuletzt auch wegen des zunehmenden Mangels an Ärzten und Pflegern. Wie heißt es immer wieder: Klatschen allein ist nicht genug. Die Wahrheit ist: Längst wird für das Krankenhauspersonal nicht einmal mehr geklatscht. Ein Trauerspiel!

Einen schönen Tag!

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