„Tragischer Unfall“?

Russischer Diplomat (35) in Berlin tot aufgefunden

Ausland
05.11.2021 13:36

Ein russischer Diplomat wurde in Berlin tot aufgefunden. Polizeimitarbeiter entdeckten bereits am Morgen des 19. Oktober einen leblosen Körper auf dem Gehweg vor einem Gebäude der russischen Botschaft in Berlin-Mitte, wie am Freitag bekannt wurde. Der Mann war offenbar aus einem oberen Stockwerk des Botschaftskomplexes gestürzt. Deutschen Sicherheitsbehörden soll der Mann als getarnter Mitarbeiter des russischen Inlandsgeheimdiensts FSB gegolten haben.

Einem Bericht des „Spiegel“ zufolge war der 35-Jährige laut einer offiziellen Diplomatenliste seit Sommer 2019 als Zweiter Botschaftssekretär in Berlin akkreditiert. Zudem soll er mit einem ranghohen Beamten des zweiten Direktorats des FSB verwandt gewesen sein. Die Abteilung sei in Russland unter anderem für Terrorismusbekämpfung zuständig und werde von westlichen Nachrichtendiensten mit dem sogenannten Tiergartenmord in Verbindung gebracht, bei dem im Sommer 2019 in Berlin ein Exil-Georgier erschossen worden war.

Obduktion wurde nicht zugestimmt
Nach Informationen des Magazins soll die russische Botschaft einer Obduktion der Leiche des Diplomaten nicht zugestimmt haben. Aus Sicherheitskreisen heiße es, die Umstände des mutmaßlichen Sturzes und die Todesursache seien „unbekannt“. Aufgrund des Diplomatenstatus habe die Staatsanwaltschaft kein Todesermittlungsverfahren einleiten können.

So sei auch unklar geblieben, ob es Hinweise auf ein Fremdverschulden gegeben habe. Der Leichnam des Diplomaten sei inzwischen nach Russland gebracht worden. Die russische Botschaft sprach auf Anfrage des Magazins von einem „tragischen Unfall“, der aus „ethischen Gründen“ nicht kommentiert werde.

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