„Nicht zu verkaufen“
Venezianer protestieren gegen Jeff Bezos‘ Hochzeit
In Venedig protestieren Einwohnerinnen und Einwohner gegen die geplante Luxushochzeit von Amazon-Gründer Jeff Bezos. „Venedig ist nicht zu verkaufen“, sagte die Gruppe No Space for Bezos (Kein Platz für Bezos, Anm.). Venedig werde zum Spielplatz für Superreiche, während sich Einheimische das Leben kaum noch leisten könnten.
Die Gruppe entrollte ein Transparent mit einem roten Kreuz über dem Namen des Milliardärs am Glockenturm der Kirche San Giorgio auf einer Insel gegenüber der Altstadt. Hier wollen Jeff Bezos (61) und seine Verlobte Lauren Sánchez (55) angeblich ihre Hochzeit feiern. Zudem tauchten Poster mit Bezos‘ Gesicht und einem veränderten Amazon-Logo auf. Auf Aufklebern ist zu lesen, dass Venedig eine lebendige Stadt sei, „kein Lokal, das der Meistbietende mieten kann“.
Man habe nicht vor, „die Krümel aufzuheben, die vom Tisch eines Milliardärs fallen“, sagten die Aktivistinnen und Aktivisten. Bezos wird als Oligarch gesehen, dessen Unternehmen für eine unverhältnismäßig große Menge an Emissionen verantwortlich ist. Seine Gegnerinnen und Gegner kündigten an, noch Kanäle zu blockieren.
Wer gegen die Feier mobil macht
Widerstand gegen die pompöse Hochzeit kommt nicht nur von der linken Szene in Italien, sondern auch von Einheimischen. Diese haben für die Heirat selbst, die zwischen dem 24. und 26. Juni geplant ist, Proteste angekündigt. Erwartet werden ungefähr 250 Gäste, darunter Prominente wie Leonardo DiCaprio und Katy Perry, mit der Sánchez ins All flog, sowie Ivanka Trump, die Tochter des US-Präsidenten. Auch ein Auftritt von Lady Gaga ist angekündigt.
Die Stadt weist die Kritik zurück. Es sei ein privates Fest, mit Einschränkungen für die Bevölkerung nicht zu rechnen, sagte Bürgermeister Luigi Brugnaro (63). Zwar seien Wassertaxis für die Gäste reserviert, der reguläre Bootsverkehr gehe jedoch weiter. „Die Einnahmen durch das aufsehenerregende Ereignis gehen in die Millionen. Wer Venedig liebt, wird immer willkommen sein.“ „Ich wünsche mir, dass Jeff Bezos mit offenen Armen empfangen wird“, sagte auch der Präsident der Region Venetien, Luca Zaia.
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