Frauen betrogen

Pornhub legt Streit mit GirlsDoPorn-Opfern bei

Web
21.10.2021 10:27

Die PornHub-Muttergesellschaft MindGeek hat einen Rechtsstreit mit 50 Opfern der inzwischen vom Netz genommenen Porno-Website GirlsDoPorn beigelegt. Die Frauen hatten deren Betreibern vorgeworfen, zum Sex vor der Kamera gezwungen und über die Verwendung und Weitergabe der Videos belogen worden zu sein. Die Details des Vergleichs wurden nicht veröffentlicht.

„Die Parteien haben sich auf eine einvernehmliche Lösung geeinigt, um den Streit beizulegen, und die Bedingungen sind vertraulich“, zitierte die BBC aus einer vom Anwalt der Klägerinnen per E-Mail versandten Erklärung. MindGeek, das mit unter anderem Pornhub, YouPorn und RedTube einige der größten Pornoportale im Netz betreibt, teilte mit, keine Toleranz gegenüber der Veröffentlichung illegaler Inhalte auf seinen Plattformen zu haben.

GirlsDoPorn gehörte zu den Partner-Websites von MindGeek, bis das US-Justizministerium die Seite Ende 2019 durch die Verhaftung und Anklage leitender Mitarbeiter wegen Sexhandels und anderer Straftaten faktisch stilllegte.

Frauen wurden belogen
GirlsDoPorn hatte junge Frauen unter Vortäuschung falscher Tatsachen mit aussichtsreichen Modeljobs geködert. Den Klägerinnen war zudem gesagt worden, dass ihre Videos nicht online erscheinen würden und nur für private Investoren oder DVDs in Übersee bestimmt seien. Tatsächlich waren die Aufnahmen der Amateur-Darstellerinnen jedoch auf GirlsDoPorn hochgeladen und auch auf anderen, frei zugänglichen Seiten wie Pornhub verbreitet worden.

Die Website hatte darüber hinaus, entgegen entsprechender Zusagen, dass ihre Namen nicht mit dem Material verlinkt würden, identifizierende Informationen der Frauen in Internetforen Dritter mitgeteilt.

Beschwerden ignoriert
In der Klage gegen MindGeek warfen die Opfer dem Pornhub-Betreiber vor, ungeachtet zahlreicher „Beschwerden über den Betrug und die Nötigung, denen sie durch GirlsDoPorn ausgesetzt waren“, die Zusammenarbeit mit dem Portal nicht aufgekündigt und beanstandete Inhalte nicht gelöscht zu haben. Die ursprüngliche Klage gegen MindGeek wurde im Dezember letzten Jahres im Namen von 40 Klägerinnen eingereicht. Die Zahl der Klägerinnen stieg später auf 50. Sie forderten jeweils mehr als eine Million Dollar (rund 860.000 Euro) Schadenersatz.

20 Jahre Haft
Mehrere der an GirlsDoPorn beteiligten Personen wurden inzwischen verurteilt, darunter Ruben Andre Garcia, der als Anwerber, Produzent und Darsteller für das Portal tätig war und im Juni zu 20 Jahren Haft verurteilt wurde. „Dieser Angeklagte hat ein Opfer nach dem anderen mit gefälschten Modelanzeigen, falschen Versprechungen und betrügerischen Scheinfirmen angelockt und ist schließlich zu Drohungen übergegangen, um diese Frauen zu zwingen, Sexvideos zu drehen“, so der zuständige US-Staatsanwalt Randy Grossman anlässlich der damaligen Verurteilung.

Nach Betreiber wird weiterhin gefahndet
Nach wie vor gefahndet wird nach dem ehemaligen Betreiber und Miteigentür von GirlsDoPorn, Michael James Pratt, der junge Frauen dazu gezwungen haben soll, sexuell eindeutige Inhalte für die Website zu filmen. Anfang dieses Monats erhöhte das FBI laut BBC die maximale Belohnung für Informationen, die zu seiner Verhaftung führen, auf 50.000 Dollar (rund 36.450 Euro). Die US-Bundespolizei geht davon aus, dass die Zahl seiner mutmaßlichen Opfer in die Hunderten geht.

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