Weltlehrertag

Digitale Lehrer im Einsatz für zeitgemäße Bildung

Digital
05.10.2021 20:50

Angesichts des Weltlehrertags hat auch Bildungsminister Heinz Faßmann am Dienstag einmal mehr die Bedeutung der österreichischen Lehrerschaft in der Pandemiebekämpfung unterstrichen. Unter dem diesjährigen Motto „Lehrer und Lehrerinnen als Schlüsselfiguren für die Wiederbelebung der Bildung“ hat krone.at mit zwei Tutoren der heimischen Online-Lernplattform GoStudent über die Zukunft der Bildung, Tipps & Tricks für erfolgreichen digitalen Unterricht und die Rolle des digitalen Lehrers gesprochen.

Seit 1994 wird jährlich am 5. Oktober der Weltlehrertag gefeiert. An diesem Tag, der von der UNESCO und der International Labour Organization ins Leben gerufen wurde, werden die Leistungen von Lehrerinnen und Lehrern weltweit gewürdigt. krone.at ging dazu im Gespräch mit den beiden GoStudent-Tutoren Angela und Fabian der Frage nach der Zukunft der Bildung nach. Die beiden unterrichten als digitale Nachhilfe-Lehrer unter anderem Mathematik, Englisch, Französisch und Biologie via Online-Video-Chat.

krone.at: Der diesjährige Weltlehrertag steht unter dem Thema „Lehrer als Schlüsselfiguren für die Wiederbelebung der Bildung“. Wie siehst du deine Rolle als digitale Lehrerin?
Angela:
Als Online-Nachhilfe-Lehrerin sehe ich es vor allem als meine Mission, durch maßgeschneiderten Unterricht Kindern Spaß am Lernen zu ermöglichen und dadurch langfristigen Lernerfolg zu erreichen. Das diesjährige Thema des Weltlehrertags hebt hervor, wie wichtig die Rolle von Lehrenden für das Schließen von pandemiebedingten Bildungslücken von Kindern auf der ganzen Welt ist. Um online effektiv unterrichten zu können, ist es essenziell, dass man motiviert ist und digitales Fachwissen mitbringt. Man muss eine außergewöhnliche Leidenschaft für das Lehren besitzen und Kinder mit interaktiven Lernmethoden mitreißen können. Bei GoStudent bringen wir Kindern beispielsweise Fremdsprachen mit der Hilfe von Musik bei. In der heutigen Bildungslandschaft benötigt es zudem Offenheit und Mut, das aktuelle System zu hinterfragen.

Welche Angebote müsste es geben, damit Lehrer zunehmend digitale Fähigkeiten erlernen können?
Fabian: Die zukunftstragenden digitalen Fähigkeiten sollten aus meiner Sicht im großen Stil für alle Lehrenden an Schulen in das Lehramtsstudium eingebettet werden, um sie bestmöglich auf ihren künftigen Job vorzubereiten. Des Weiteren sollten für alle Lehrer und Lehrerinnen, die sich bereits im Berufsleben befinden, flächendeckende Schulungen zur Verfügung stehen. Wichtig ist auch der Austausch mit Kollegen. Bei GoStudent haben wir dazu verschiedenste Möglichkeiten uns über Webinare auszutauschen, aber auch im Rahmen eines Mentoring-Programmes von Vorbildern zu lernen, die besonders spannende Lernansätze für digitalen Unterricht entwickelt haben. Denkbar wären auch internationale Austauschprogramme während des Studiums um von anderen Schulsystemen zu lernen.

Warum ist digitale Bildung bzw. digitaler Unterricht so wichtig?
Angela: Durch den Einsatz von Technologie und Digitalisierung wurden bereits viele Bereiche des Lebens revolutioniert und leicht zugänglich gemacht - nur die Bildung hinkt an vielen Stellen hinterher. Wir sehen, dass durch die Digitalisierung viele Bereiche bereits demokratisiert - also leichter zugänglich gemacht - wurden. Um das volle Potenzial der Kinder zu entfalten, müssen sie die Möglichkeit erhalten, sich individuell zu entfalten und zu lernen. Digitaler Unterricht bietet die Möglichkeit dies für die breite Gesellschaft leistbarer anzubieten.

Stichwort Unterricht digitalisieren - Welche Möglichkeiten gibt es hier?
Fabian: Anstatt Aufgaben von der Tafel abzuschreiben und auf Blatt und Papier zu lösen, können mit interaktiven Online-Aufgaben logisches Denken und Problemlösungsfähigkeiten erlernt werden. Wenn der Online-Unterricht zudem aufgezeichnet und Tafelbilder digitalisiert werden, können Schüler diesen zur Wiederholung auch nach der eigentlichen Stunde nochmals ansehen. Über digitale Lernsysteme können Hausaufgaben aufgegeben werden, zusätzliche maßgeschneiderte Lernmaterialien zur Verfügung gestellt werden und erledigte Aufgaben an die Lehrer übermittelt werden. Außerdem bieten beispielsweise Online-Spiele die Möglichkeit, Kindern Wissen interaktiv und spielerisch beizubringen. Einen Ansatz, den wir bei GoStudent seit Langem verfolgen.

Das heißt, es gibt bereits viele existierende Möglichkeiten digitalen Unterricht zu gestalten oder einzelne Teile zu digitalisieren. Was sind aus eurer Sicht Zukunftstrends der Bildung?
Angela: Für mich ist die Zukunft ganz klar digital! Zusätzlich zum Regelunterricht, welcher eine fundierte Allgemeinbildung ermöglicht, sollte die Bildung personalisiert werden. Dabei bietet die Digitalisierung eine Vielzahl an Möglichkeiten zusätzliche Lerninhalte für eine große Anzahl von Schüler*innen zur Verfügung zu stellen. Sie können helfen, Kenntnisse in bestimmten Fächern zu verbessern oder individuelle Interessen zu fördern und selbstständig zu erlernen.

Fabian: Als weiteren Trend sehe ich den Einsatz von künstlicher Intelligenz, um herauszufinden, was die perfekte Lernumgebung ausmacht. Im digitalen Klassenzimmer kann hier beispielsweise sichtbar gemacht werden, welche Faktoren sich im Unterricht besonders positiv auf den Lernerfolg auswirken, wie beispielsweise Emotionen. Bei GoStudent haben wir bereits erste Forschungen dazu angestellt und herausgefunden, wie sich Emotionen auf Tutoren-Seite auf die Aufmerksamkeit der Schüler während des Online-Unterrichts auswirken.

Welche Top-5-Tipps würdet ihr Lehrenden mit auf den Weg geben, um erfolgreichen digitalen Live-Unterricht zu gestalten?

  1. Unterrichte mit Leidenschaft, Enthusiasmus und Freude!
  2. Finde kreative Wege, um alltägliche Gegenstände in den Unterricht zu integrieren und so Themen realitätsnah zu erklären. Was im Klassenzimmer funktioniert, kann auch mittels Video-Chat gestreamt werden!
  3. Nutze interaktive Aufgaben, die logische Fähigkeiten oder Problemlösungsfähigkeiten stärken.
  4. Achte darauf, dass Pausen an der frischen Luft gemacht werden und baue Bewegungseinheiten in den digitalen Unterricht ein. Das fördert nicht nur den Spaß, sondern auch die Konzentration.
  5. Du bist erst am Anfang? Setze zunächst kleinere Themeneinheiten digital um und teste wie es funktioniert. Nach und nach kannst du dann umfangreicheren Schulstoff digitalisieren.
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