Passagiere bedroht

Mann verschanzte sich in Bus: Zugriff auf Autobahn

Ausland
22.09.2021 06:32

Brenzlige Situation für die Fahrgäste und vor allem die Fahrer eines Reisebusses auf der A9 in Deutschland: Ein angeblich bewaffneter Serbe bedrohte am Dienstagnachmittag die Passagiere und verschanzte sich über Stunden im Bus. Das Sondereinsatzkommando (SEK) war im Einsatz, die Autobahn komplett gesperrt. Am Abend dann erfolgte der Zugriff, in dessen Rahmen es auch zu Detonationen kam. Es gibt zwei Leichtverletzte, der Verdächtige (30) wurde festgenommen. Waffe wurde zunächst keine gefunden.

Zahlreiche Polizeikräfte waren wegen der Gefahrenlage auf die Autobahn 9 zwischen Hilpoltstein und Greding in Bayern alarmiert worden, nachdem der Reisebus gegen 17 Uhr auf dem Seitenstreifen gehalten hatte. Die A9, die Berlin mit München verbindet, wurde in beiden Richtungen komplett gesperrt, Spezialkräfte und eine Verhandlungsgruppe waren im Einsatz.

Passagiere stiegen aus, drei Fahrer blieben im Bus
Laut Polizei Mittelfranken war es während der Fahrt mit dem Ziel Serbien zu einem Streit unter den Reisenden gekommen, der in eine handgreifliche Auseinandersetzung gipfelte. Zwei Personen wurden bei diesem Streit leicht verletzt, der 30-Jährige soll Morddrohungen ausgestoßen haben. Daraufhin verließen die Mitreisenden den Bus.

Über Stunden waren nur die drei Busfahrer mit dem Verdächtigen in dem Bus, alle übrigen Passagiere befanden sich im Freien auf dem Seitenstreifen. Laut Zeugenaussagen soll der Mann gesagt haben, dass er eine Waffe habe.

Ein Großeinsatz war die Folge. Gegen 21.30 Uhr erfolgte der Zugriff der Polizei, nachdem auch die Fahrer den Bus verlassen hatten. Wie es von der Polizei hieß, war es ihnen möglich gewesen, an eine Mobiltelefonnummer zu gelangen und Kontakt zu einem der Busfahrer aufzunehmen. Daraufhin verließen auch alle drei Fahrer den Reisebus.

Detonationen bei Zugriff, keine Waffe gefunden
Der 30-Jährige ließ sich widerstandslos festnehmen, als der Bus schließlich gestürmt wurde. Laut „Bild“ gab es dabei mehrere Detonationen - diese seien nach Informationen des ZDF auf Blendmittel zurückzuführen, die das SEK eingesetzt habe, um den Mann abzulenken. Auf Twitter teilte die Polizei Mittelfranken mit, dass „der Täter festgenommen werden konnte“, eine Waffe sei aber zunächst weder bei ihm noch im Bus gefunden worden.

Am späten Abend hieß es, die Betroffenen würden betreut und nach dem Hergang befragt, was sich aber schwierig gestalten dürfte: Die meisten Reisenden sprächen wenig Deutsch. Wann die Fahrgäste ihre Reise fortsetzen können, war offen. Bei dem Bus wurde die Heckscheibe beschädigt.

Wegen der „Gefährdungslage“ war am Dienstagabend zeitweise auch die nahe ICE-Strecke Nürnberg-Ingolstadt zwischen Allersberg (Rothsee) und Kinding „auf Anordnung der Behörden“ zeitweise gesperrt gewesen. Aufgrund der Totalsperre der Autobahn war es auch zu langen Staus gekommen. Erst gegen 22.30 Uhr wurde die Sperre aufgehoben.

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