Rechnungshof-Kritik

Das Spital war nur auf eine Grippe vorbereitet

Salzburg
22.09.2021 09:00
Der Anfang der Pandemie scheint die Spitäler genauso unvorbereitet getroffen zu haben, wie die Politik. Im Corona-Bericht des Rechnungshofes wird das Vorgehen der SALK und des Krankenhaus Schwarzach ordentlich kritisiert. Es geht um fehlende Pandemie-Pläne, verschwundene Betten und vorzeitige Entlassungen.

Hätte sich Anfang 2020 keine Corona-Krise, sondern eine Grippe-Pandemie angebahnt, hätte es die Salzburger Spitäler vielleicht nicht so kalt erwischt. Im 213 Seiten langen Bericht des Rechnungshofes über das erste Jahr der Corona-Pandemie wird nicht mit Kritik am Salzburger Umgang mit der Virus-Krise gespart (die „Krone“ hat berichtet).

So gab es laut dem Bericht am Anfang in der SALK nur einen Notfall-Plan, der sich an Grippe-Pandemien vor 2020 orientierte – der war deswegen unbrauchbar. Das Krankenhaus Schwarzach hatte einen Einsatzplan – der war aber wegen baulicher Veränderungen nicht voll verwendbar.

Genauso schlagartig wie die Pandemie begann, änderten sich wenig später auch die Zahlen der verfügbaren Betten. Im Rechnungshofbericht steht: „In Salzburg reduzierte sich die Anzahl verfügbarer Normalbetten für Covid-19-Erkrankte vom 15. Mai auf den 16. Mai 2020 von 1234 auf 268“. Ein Sprecher des Uniklinikums begründete diesen Sprung mit dem Auflassen des Feldspitals im Messegelände. Das nie genutzte Feldspital hat übrigens 1,2 Millionen Euro gekostet.

Dadurch, dass jedoch jedes eröffnete Covid-19-Bett die Schließung von zwei Betten im Nicht-Covid-Bereich zur Folge hatte, ergab sich aber ein Betten-Engpass, der beispielsweise auch bei psychiatrischen Erkrankungen spürbar wurde.

Psychisch Kranke vorzeitig entlassen
So ist im Rechnungshof-Dokument zu lesen, dass solche Patienten vorzeitig entlassen oder verlegt wurden. Auch die kinder- und jugendpsychiatrische Versorgung war laut Bericht von Stationsschließungen und Entlassungen von Patienten betroffen. Abermals sparte der Rechnungshof nicht mit Kritik. SALK-Geschäftsführer Paul Sungler wollte sich übrigens gegenüber der „Krone“ nicht persönlich äußern .

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