Nachdem die Geschicke der Caritas der Diözese Innsbruck über 23 Jahre lang in den Händen von Georg Schärmer lagen, wurde am 1. September das Zepter an Elisabeth Rathgeb übergeben. Am Freitag stellte sich die neue Direktorin der Öffentlichkeit vor. Bischof Hermann Glettler freut sich, dass die Caritas mit ihr „in guten Händen ist“, da sie „eine Chefin ist, die genau weiß, worum es geht“.
Es sind definitiv keine leichten Zeiten, in denen Rathgeb diese Aufgabe übernimmt. Die Folgen der Corona-Pandemie sind weiterhin spürbar, der Klimawandel sorgt immer wieder für Umweltkatastrophen und internationale Konflikte haben Auswirkungen auf das Schicksal vieler Menschen. Doch davon lässt sich die neue Direktorin, die von 1994 bis 1997 das Bildungshaus St. Michael in Pfons leitete und von 2004 bis 2019 Seelsorgeamtsleiterin der Diözese Innsbruck war, nicht abschrecken.
Schließlich konnte sie sich im vergangenen Jahr als Stellvertreterin von Georg Schärmer in ihr neues Aufgabengebiet einarbeiten. „Außerdem kann ich auf die Unterstützung von 250 engagierten Mitarbeitern sowie 4000 ehrenamtlichen Helfern bauen“, sagte Rathgeb, die ihr Amt unter das Motto „zusammen helfen“ stellt.
Sieben Schwerpunkte
Was der neuen Chefin als Stellvertreterin besonders aufgefallen ist, sei „die versteckte Not in Tirol, Kinder, die nicht bei ihren Eltern aufwachsen können, Jugendliche, die keine geregelte Ausbildung schaffen, Menschen, die drogenkrank und obdachlos sind“. Dementsprechend stehen Kinder und Jugendliche ganz oben auf ihrer sieben Punkte umfassenden Themenliste, derer sie sich annehmen will. Neben den bisherigen bewährten Projekten sollen die Lerncafés ausgebaut werden, ein Beschäftigungsprojekt für Jugendliche umgesetzt und Lehrlingen ein mehrtägiges Sozialkompetenz-Training angeboten werden.
Als Stellvertreterin ist mir eines besonders aufgefallen: Die versteckte Not in Tirol. Kinder, die nicht bei ihren Eltern aufwachsen können oder Jugendliche, die keine geregelte Ausbildung schaffen. Darauf möchte ich ein besonderes Augenmerk legen.
Elisabeth Rathgeb
Kooperation mit den Pfarren
Ein weiteres Ziel ist der Ausbau der Familienhilfe sowie die Stärkung der Sozialberatung in Tirols Regionen. Ergänzend zur Arbeit der Demenzberatungsstellen starten im Herbst Lehrgänge für ehrenamtliche Besuchsdienste zur Entlastung von pflegenden Angehörigen. Gestärkt werden soll auch das Ehrenamt und die Freiwilligenarbeit. Hier setzt die Caritas auf die Zusammenarbeit mit den Pfarren.
Damit man sich auch auf die letzten beiden Punkte – die Not- und Katastrophenhilfe sowie die Auslandshilfe – konzentrieren kann, möchte sich Rathgeb darauf fokussieren, „die finanzielle Basis zu stärken“.
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